„Neckar, Wein und Felsengärten“ war der vielversprechende Titel einer Tageswanderung des Schwäbischen Albvereins Bietigheim.
Trotz des regnerischen Wetters fand sich eine größere Gruppe Wanderer am Bahnhof Bietigheim ein, um von Besigheim nach Hessigheim und wieder zurück nach Besigheim zu wandern.
Mit dem Zug ging es zunächst nach Besigheim und dann hinauf in die Altstadt, wo es von den Wanderführern erste Informationen zur Stadtgeschichte gab. Besigheim bietet eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtbilder in Süddeutschland. Von der 1693 zerstörten unteren Burg ist der mächtige Waldhornturm erhalten. Der Fruchtkasten, gleichzeitig als Kelter genutzt, gehörte ebenfalls zur unteren Burg und dient heute für Veranstaltungen. Weiter ging die Wanderung durch Besigheim und über die Neckarbrücke in Richtung Hessigheim. Leider konnten die Regenschirme noch immer nicht eingepackt werden. Der Weg führte nun durch die Weinberge, die teilweise schon abgeerntet waren, teilweise hingen die Rebstöcke aber noch voller reifer Trauben. Bald schon kamen die Felsengärten in Sicht, ein immer wieder überwältigender Anblick. Auf den Weinbergwegen ging es weiter, vorbei an der Felsengartenkellerei und zu einem nahegelegenen Spielplatz. Hier hatten sich die Wanderführer eine ganz besondere Überraschung ausgedacht: Am gedeckten Tisch luden sie zu einer Weinprobe, natürlich mit Wein aus der Region, zusammen mit Hefekranz ein. Da stieg die Stimmung der Teilnehmer und auch der Wettergott hatte ein Einsehen, denn es hörte auf zu regnen.
Gestärkt und in bester Laune kam nun der zweite Teil der Wanderung, entlang des Neckars ging es wieder zurück nach Besigheim. Vorher wurde aber die Fitness der Wanderer durch gymnastische Übungen auf die Probe gestellt und verbessert. In Besigheim kam die Gruppe zunächst am Steinhaus und am Schochenturm vorbei, Reste der Oberen Burg, die einst von den Markgrafen von Baden erbaut wurden, denn erst im 16. Jh. kam Besigheim in den Besitz der Herzöge von Württemberg. Ein Blick in die Evangelische Stadtkirche mit dem berühmten Altar des Künstlers Christopf von Urach durfte natürlich nicht fehlen. Hinzu kam noch, dass die Kirche mit Gaben für das Erntedankfest reich geschmückt war. Einen weiteren Blick warfen die Wanderer auf das Rathaus und das Dreigiebelhaus, bevor es zur Schlusseinkehr und anschließend wieder zum Bahnhof ging.