Sechsundzwanzig Wanderer/innen begaben sich auf den Weg, um die Wanderung auf dem Remstal-Höhenweg fortzuführen. Vom letzten Endpunkt Schwäbisch Gmünd führte die Strecke weiter nach Lorch. Bereits bei der Zugfahrt erhielt die Gruppe einige Informationen zum Ausgangspunkt Schwäbisch Gmünd. Der Name leitet sich vom Zusammenfluss (Gemünde) vieler Bäche mit der Rems ab. Die ersten Siedlungsspuren reichen bis ins 2. Jh. n. Chr. Zurück, als die Römer begannen, den Limes und Militärlager zur Sicherung ihres Reichsgebietes zu errichten. Die prägende Periode war jedoch die Zeit der Staufer im 12. und 13. Jh. Die erste überlieferte Erwähnung ist auf das Jahr 1162 datiert, wodurch sich Gmünd stolz als älteste Stauferstadt bezeichnen darf. Bei Ankunft in Gmünd teilte sich die Gruppe auf, wobei die eine Gruppe eine Erkundungsrunde in Gmünd unternahm, welche über das Landesgartenschaugelände führte. Von dort ging es zum Münster, der größten Hallenkirche Süddeutschlands. Nach einer kurzen Besichtung ging es weiter über den immer samstags auf dem Münsterplatz stattfindenden Wochenmarkt zum Marktplatz mit seinem barocken Rathaus, vorbei an der Grät, dem ältesten Fachwerkbau, der romanischen Johanniskirche, dem Fünfknopfturm und über den Stadtgarten mit seinem Rokokoschlösschen zum vereinbarten Treffpunkt im Taubental.
Die zweite Gruppe begab sich auf den Weg zum Lindenfirst, einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt. Von hier bot sich ein herrlicher Blick auf die Vorberge der Schwäbischen Alb im Westen, vom Hohenstaufen bis zum Rosenstein im Osten und auf das Zentrum der Stadt. Besondere Bedeutung kommt diesem Punkt zu, denn von hier oben werden die Jahrgänger zum Festumzug durch Böllerschüsse geweckt, was so einzig in Gmünd stattfindet. Der Wanderführer ließ es sich nicht nehmen, die vier Strophen des Gmünder „Aloisliedes“ zum Besten zu geben.
Vom Taubental begann nun der gemeinsame Teil der Wanderung über einen Kreuzweg mit mehreren Kapellen, in denen lebensgroße Figuren das Leiden Christi darstellen, aufwärts zu der am Nepperberg gelegenen Wallfahrtskirche St. Salvator. Schon 1483 befand sich hier eine Kultstätte. 1616 hinterließ ein Priester 200 Gulden zur Reparierung, diese weitete sich zu einem größeren Ausbau aus. Es entstanden zwei in den Fels gehauene Kapellen. Besonders beeindruckend ist ein aus dem Fels gehauener Ölberg, welcher bei Kaiser Ferdinand III. gefallen fand. Im Auftrag dessen sollte eine Gruft als Nachbildung des Heiligen Grabes erstellt werden, auf Grund von Streitigkeiten zwischen Kaiser und Reichsstadt wurde diese allerdings nie vollendet. Vor der Kirche wurde Rast gehalten, bei der sich eine herrliche Sicht auf die Drei-Kaiserberge und die Stadt bot.
Der weitere Weg folgte nun in ständigem Auf und Ab nahezu entlang des Limes, der vom Main kommend, bei Lorch fast rechtwinklig abbog und von hier an den Hängen rechts der Rems weiter in Richtung Aalen führte. Hierbei wurde die Zeit des Römischen Reiches aus der Periode von 160 bis 260 n. Chr. durch Relikte von Kastellen, Limesbefestigungen, Wachttürmen und verschiedenen Götterstatuen erlebbar. Begleitet vom ersten Grün der Bäume ging es nochmals auf die Hochfläche, von der aus über dem Aasrücken hinweg sich der Hohenneuffen am Albnordrand zeigte. Jetzt strebte die Gruppe dem nächsten Höhepunkt zu, dem Kloster Lorch. Ursprünglich befand sich auf der Anhöhe über der Rems eine von den Riesgrafen „von Büren“ um 1000 n. Chr. errichtete Burg. Nach Heirat von Friedrich von Büren mit der Tochter des Salierkaisers Heinrich IV., Agnes von Waiblingen, übernahmen sie das Herzogtum Schwaben und bauten auf dem nahegelegenen Hohenstaufen eine repräsentative Burg. Den vormaligen Wohnsitz übergaben sie dem Orden der Benediktiner, die ihn zu einem Kloster ausbauten. Die Umfassungsmauer der wehrhaften Anlage ist 580 m lang und beschützte bis zu 30 Gebäude. Nach Fertigstellung übergab Herzog Friedrich der Alte durch Schenkung den Besitz dem heiligen Stuhl in Rom. Eine Besichtigung der Anlage wurde nicht ausgelassen. Besonders beeindruckend ist ein von Hans Kloss geschaffenes Rundbild im Kapitelsaal, das die Lebensgeschichte und Wirkungsstätten mit dem Aufstieg und Fall eines deutschen und europäischen Herrschergeschlechts zwischen 1102 und 1268 n. Chr. darstellt.
Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück Weg hinab nach Lorch, wo eine Schlusseinkehr einen gelungen Wandertag abrundete.