Mit S-Bahn und Bus fuhr die Wandergruppe zum Ausgangspunkt der Wanderung Buoch, dem mit 520 m über NN. höchst gelegenen Ort im Remstal. Der Name Buoch leitet sich offenbar von dem Baum Buche ab. Erstmalig erwähnt wurde Buoch in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1270, in der Heinrich II. von Neuffen auf seinen Buocher Grundbesitz verzichtete und diesen an das Kloster Lorch abgab. Die Buocher Höhe wird begrenzt im Norden durch das Buchenbachtal, im Osten durch das Tal des Schornbachs, im Süden durch das Remstal und im Westen durch die drei Remstalköpfe.
Die Wanderstrecke führte nun zuerst etwas abwärts und auf halber Höhe durch ein Waldgebiet, was auf Grund der Temperatur als sehr angenehm empfunden wurde. Über dem Ort Gundelsbach wurde der Wald kurz verlassen, der Weg führte nun oberhalb eines Weinbergs weiter, über eine Staffel hinab, um sofort wieder in das Waldgebiet einzutauchen. Dem gleichnamigen Gundelsbach folgte die Gruppe nun über einen idyllischen Naturpfad, aufwärts zur Rast bei der Freizeitanlage „Beinsteiner Seele“, welche von der Ortsgruppe Beinstein des Schwäbischen Albvereins und der Gemeinde angelegt und unterhalten wird. An dem herrlichen Platz, ausgestattet mit Tischen und Bänken, einer Hütte, einer Grillstelle, vielen Spielgeräten, einem Wasserrad und einem Teich in dem sich Frösche tummelten, ließ es sich gut rasten.
Gestärkt ging es nun aufwärts zum Kleinheppacher Kopf. Dort war es aber zu Ende mit dem Schatten spendenden Wald. Die von den unterhalb liegenden Weinbergen aufsteigende Wärme ließ die Gruppe ordentlich ins Schwitzen kommen. Dafür wurde sie mit einer herrlichen Aussicht belohnt, mit dem Blick auf die unten im Remstal liegenden Orte Groß- und Kleinheppach, Beinstein, Endersbach und Beutelsbach. Über die Rems hinweg reichte der Blick vom Hohenstaufen weiter zum Schurwald, mit den an seinen Hängen liegenden Weinorten, hin zum Kernen, dem Kapellberg und weit in das Stuttgarter Becken hinein. Über den Schurwald hinweg war am Horizont die Schwäbische Alb mit der Teck, der Baßgeige, dem Hohenneuffen und der Achalm zu sehen.
Weiter führte der Weg über den Hörnleskopf, einem weiteren exponierten Aussichtspunkt, hin zum Korber Kopf. Auf diesem Weg wurden immer wieder unter schattenspendenden Bäumen kurze Trinkpausen eingelegt. Am Korber Kopf bot sich wieder eine weite Sicht über Stuttgart hinweg mit seinem Fernsehturm, zum Hohenasperg, dem Gebiet des Strom- und Heuchelbergs, dem Lemberg und Wunnenstein bis hin zum Schweinsberg bei Heilbronn.
Das unterhalb der Weinberge liegende Korb wurde erstmals 1270 urkundlich erwähnt, als das Spital in Esslingen vom Konvent des Frauenklosters in Steinheim an der Murr Grundstücke in Korb erworben hat. Dass Korb und seine Umgebung mehrere zehntausend Jahre vorher schon besiedelt war, zeigen zahlreiche Funde, die im Steinzeitmuseum in Korb-Kleinheppach ausgestellt sind. Steinzeitwerkzeuge der mittleren Altsteinzeit, der jüngeren Steinzeit, der Mittelsteinzeit, der älteren, mittleren und späten Jungsteinzeit u. a. mit Bandkeramik, Rössener Kultur und Schnurkeramikkultur, sowie Funde aus der Bronzezeit zeugen von uraltem Siedlungsland auf der Gemarkung von Korb und Kleinheppach. Während des Dreißigjährigen Krieges herrschte große Not und teilweise war Korb total unbewohnt. Viele Häuser wurden zerstört und mehrere dann abgebrochen, um in Waiblingen mit dem Abbruchmaterial neue Häuser aufzubauen. Der Bauernaufstand (1514 „Armer Konrad“ im Remstal und 1525 im ganzen Land) und Franzoseneinfall (1797) gingen an Korb auch nicht ohne Leid vorbei. Über all die Jahrhunderte spielte der Wein bei der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung eine große Rolle. Er bildete praktisch die Haupteinnahmequelle, war aber auch mit vielen Steuern belegt.
Nun ging es zügig dem Endziel Schwaikheim entgegen, in der Ferne bildete sich eine dunkle Wolkenfront und Donnergrollen war zu hören. Nochmals führte der Weg durch Waldgebiet und kurz darauf wurde der Bahnhof Schwaikheim erreicht ohne vom Regen überrascht zu werden. Anders als sonst üblich wurde die Schlusseinkehr nicht im Endziel abgehalten, da dort kein Lokal gefunden wurde, das eine zeitlich passende Einkehrmöglichkeit bot. So fuhr die Gruppe mit der S-Bahn zur Stadtmitte Stuttgarts und kehrte dort ein. Bei netter Unterhaltung und guter Bewirtung lies die Gruppe den Wandertag ausklingen. Vom Lokal waren es dann nur wenige Meter zu Fuß zur S-Bahn, mit der es dann nach Bietigheim zurückging.