Geselliger Treff mit Spaziergang

Die kleinen Wanderungen, die meist nur eine Stunde reine Gehzeit auf Wegen ohne größere Steigung beinhalten, erfreuen sich großer Beliebtheit. Dieser Tage gab es eine Wanderung im Bietigheimer Forst, jeder kennt ihn und dennoch gab es mancherlei zu erfahren und zu entdecken.

Vom Forsthaus ging der Weg auf der Tammer Allee zum Lusthaus. Beide Begriffe stammen aus der Zeit des herzoglichen Jagdreviers. Die Tammer Allee ist genau auf die Tammer Kirchturmspitze ausgerichtet und die Bezeichnung Lusthaus spricht für sich.

Am Lusthaus wartete eine kleine Erfrischung auf die Teilnehmer, die an dem heißen Sommertag gerne angenommen wurde. Hier, in schattiger Umgebung, erläuterte der Wanderführer die große Bedeutung der Wälder.

Ausgehend von der Nacheiszeit, als vor ca. 6000 Jahren Bäume wieder gewachsen sind, waren und sind bis heute Wälder für uns Menschen wichtig. In der Waldweide fand das Vieh seine Nahrung, im Herbst wurden die Schweine zur Eichelmast in den Wald getrieben. Holz- und Laubsammeln führte zu manchen Streitigkeiten zwischen den benachbarten Gemeinden, denn der Forst gehört bis heute nicht den Gemeinden Bietigheim oder Ingersheim, sondern dem Land Baden-Württemberg. Mit Beginn der Eisenzeit war Holzkohle zur Verhüttung des Eisens ein sehr begehrtes Produkt. Die Wälder liefern Brenn- und Bauholz und heute ist zudem der Erholungswert von überragender Bedeutung. Auf schier zahllosen Wegen und Pfaden trifft man Freizeitsportler beim Joggen, Hundebesitzer mit ihren Lieblingen, Kinder beim Bau von Laubhütten oder Ruhesuchende auf stillen Pfaden.

Auf all diesen Wegen sind die Menschen eingeladen, sich an der Natur zu erfreuen. Die Albvereinler entdeckten scheue Schmetterlinge und seltene Pflanzen.

Den Höhepunkt bot ein Mitwanderer, der eine eisenharte, dunkelbraune, allen unbekannte Kugel zeigte. Es war die Frucht der Schwarznuss (Juglans nigra). Der Schwarznussbaum kommt im östlichen Nordamerika vor, er ist bei uns nur in sehr wenigen Parkanlagen zu sehen und ausgerechnet ein solcher Baum steht im Bietigheimer Forst. Der Finder dieser Nuss hat sehr sorgfältig einen Querschnitt durch die eisenharte Schale gesägt und ein einmaliges Muster in der Nuss freigelegt. Die Albvereinler betrachteten den riesigen Baum und suchten auf dem Boden nach Resten von Nüssen.

Der vorgesehene Besuch des Wasserbehälters „Fürstenstand“ einer der fünf Wasserbehälter, die Bietigheim mit Wasser versorgen, konnte leider nicht stattfinden.

Der Rückweg verlief auf einem fast verwunschenen kleinen Pfad zurück zum Forsthaus. Bei einer kleinen Kaffeestunde konnte das Erlebte noch vertieft werden.