Im Sundgau im Elsass

Der Schwäbische Albverein Bietigheim wandert mit den französischen Freunden aus Sucy-en-Brie im Sundgau im südlichen Elsass

Die gemeinsamen Wandertage mit den französischen Wanderfreunden aus Sucy-en-Brie wurden dieses Jahr von den französischen Wanderfreunden ausgerichtet und führten ins Departement Haut-Rhin ins Sundgau im südlichen Elsass.

In Lutter, einer kleinen Gemeinde mit ca. 300 Einwohnern, waren die Teilnehmer untergebracht. Nach der herzlichen Begrüßung folgte ein Rundgang im Dorf, bei dem die kompetenten Führer die Geschichte der alten, restaurierten Häuser lebendig werden ließen und eine Sägerei sowie eine Mühle besichtigt wurden.

Am nächsten Tag fuhr die Gruppe nach Leymen, wobei immer wieder die Grenze zur Schweiz überschritten wurde. Basel liegt nur ca. 13 km entfernt und Leymen ist eine auch von den Schweizern geschätzte Wohngemeinde im Großraum Basel. Es begann die Wanderung zur imposanten Höhenburg Landskron mit ihrer wechselvollen Geschichte. Vermutlich im 11. Jhd. erbaut ging sie durch die Hände verschiedener lokaler Adelsgeschlechter. 1504 kam die Burg an den Markgrafen von Baden und wurde 1515 zur Festung umgebaut. 1690 wurde sie zu einer Grenzfestung und zum Staatsgefängnis ausgebaut. 1983 übernahm der Verein Pro Landskron die Ruine und restaurierte den Turm und die übrigen Gemäuer.

Das nächste Ziel war das Kloster Mariastein mit der Wallfahrtskirche. Leider wurde die Gruppe immer wieder von Regenschauern überrascht, das konnte der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tun. Nach einem Picknick beim Kloster ging es weiter zur Betriebsbesichtigung eines Kachelofenbauers in Oltingue. Sehr beeindruckt waren die Teilnehmer von den in Handarbeit hergestellten Kacheln und von den Öfen, die individuell nach den Wünschen der Kunden gebaut werden. Beim Nachtessen im Hotel gab es viel zu erzählen, und bei fehlenden Sprachkenntnissen wurden die Hände und Füße zu Hilfe genommen.

Wegen des schlechten Wetters kürzte man die Wanderung zum Glaserberg am nächsten Tag etwas ab. Nach dem Picknick am Pass Neuneich wurde den Wanderern von einem Lamazüchter eindrucksvoll nahegebracht, dass Lamas nicht nur in den Anden, sondern auch im Elsass gedeihen und sich wohlfühlen. Die Herde besteht aus ca. 300 Lamas. Sie eignen sich, da sie sehr geduldig sind, hervorragend zum Einsatz von Therapiezwecken.

Am letzten Abend fand die „Soirée“ statt. Nach dem Apéritif und einem vorzüglichen Essen begann die Unterhaltung mit einem Auszug des Stücks „Dr. Knock“ von Jules Romains von den deutschen Wanderfreunden in französischer Sprache aufgeführt. Es folgte die Darbietung der französischen Freunde und im Hinblick auf die „Grotte de Nains“, die Zwergenhöhle, die am letzten Tag besucht werden sollte, eroberten die Zwerge und das Schneewittchen mit ihrem Prinzen die Bühne und die Aufmerksamkeit der Zuschauer und hatten die Lacher auf ihrer Seite. Am Schluss traten auch noch drei Schönheitsköniginnen auf. Es folgte der Austausch der Gastgeschenke und man ließ immer wieder die deutsch-französische Freundschaft hochleben, die hier in vorbildlicher Weise gepflegt wird.

Der letzte Tag beinhaltete noch die Wanderung um das Städtchen Ferrette und den Besuch der Zwergenhöhle, bevor es nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen Abschied nehmen hieß. Mit vielen Umarmungen und „bises“ versprachen sich alle, im nächsten Jahr in Deutschland wieder dabei zu sein.

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