In der Schwarzwaldpforte unterwegs von Birkenfeld nach Pforzheim

Trotz des unbeständigen Wetters zwischen Schneegraupel, Sonnenschein und Bewölkung, entschied sich eine Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins Bietigheim, den Nordrandweg von Birkenfeld über den Wallberg nach Pforzheim zu erwandern.

Hierzu trafen sich die Teilnehmer am Sonntagmorgen am Bietigheimer Bahnhof und fuhren zunächst mit dem Zug über Vaihingen, Mühlacker und Pforzheim nach Birkenfeld am Nordrand des Schwarzwaldes. Dort angekommen, führte der Weg zu Beginn ein kurzes Stück bergauf durch das Birkenfelder Ortszentrum. Als an der Ortsgrenze das freie Feld erreicht wurde, zog sich der Weg wellenförmig sanft bergab, so dass die Gruppe, an Aussiedlerhöfen und Streuobstwiesen entlang, alsbald Dietlingen erreichte. An der Dietlinger Kelter vorbeimarschierend, stand den Wanderern ein knackiger Anstieg bevor, der jedoch von jedem dank langjähriger Übung und Ausdauer gemeistert werden konnte. Oben angekommen, wurden die Teilnehmer mit einem herrlichen Ausblick über Dietlingen und die nördlichen hügeligen Ausläufer des Schwarzwaldes bis nach Wildbad belohnt. Erkennen ließen sich auch die örtlich sehr unterschiedlichen Wetter- und Witterungsverhältnisse mit teilweise noch schneeversehenen Hügelketten.

Zur Verschnauf- und Vesperpause durften sich die Bietigheimer auf der Terrasse des Vereinsheimes des Dietlinger Obst- und Gartenbauvereines niederlassen und dabei noch etwas das Panorama genießen. Der schneidige Wind zwang die Gruppe jedoch bald wieder zum Aufbruch. Von nun an marschierten die Albvereinler auf dem Nordrandweg zwischen Wäldern und Wiesen des Schönbühler Höhenzugs entlang. Schließlich wurde der Stadtrand von Pforzheim erreicht. Von hier aus war in der Ferne schon der markante Gipfel des Wallbergs zu erkennen. Zielstrebig nahm die Gruppe die zweite Bergetappe in Angriff und folgte dem sich steil den Berg hinaufziehenden Weg. Als der Gipfel des Wallbergs erreicht war, bot sich den Wanderern ein beeindruckender Rundumblick auf die im Tal liegende Stadt Pforzheim und die angrenzenden Gemeinden.

Der Wallberg ist eine natürliche Erhebung von ursprünglich 378 Metern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er mit Schutt und Trümmern der von alliierten Flugzeugbomben im Februar 1945 völlig zerstörten Pforzheimer Altstadt zur jetzigen Höhe von 417,5 Metern aufgeschüttet. Das Gipfelplateau des Wallbergs wurde als Mahnmal ausgestaltet. So wurden neben einer Gedenktafel fünf Stelen errichtet, die Abbildungen Pforzheimer Stadtansichten vor dem Krieg, nach der Zerstörung sowie in wiederaufgebautem Zustand zeigen. Die Wanderführer informierten die Gruppe nicht nur anhand bloßer Zahlen und Fakten über das Ausmaß der kriegerischen Zerstörung der Stadt und der Vernichtung eines großen Teils seiner Bevölkerung, sondern lasen auch aus Erinnerungsberichten von Zeitzeugen vor, wodurch die Schrecken des Krieges zusätzlich veranschaulicht wurden. Kalte Windböen trieben die Wanderer sodann wieder den Berg hinab. Von nun an war es nur noch ein kurzer talwärts führender Fußmarsch durch den Pforzheimer Stadtteil Brötzingen bis zur Lokalität der Schlusseinkehr. Dort bestand genügend Zeit, sich vom zurückgelegten Fußmarsch zu stärken und sich über die erlebten Eindrücke auszutauschen. Danach brachte der Zug alle Albvereinler pünktlich zurück nach Bietigheim.