Jugendliche mit dem Schwäbischen Albverein Bietigheim zu einer naturkundlichen Exkursion auf den Rosenstein unterwegs

8 Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren machten sich, trotz eines sehr frühen Beginns, am Samstag 22. August mit drei Betreuern des Vereins auf zu einer Wanderung auf den Rosenstein. Ausgangspunkt dieser war die am Fuße desselben gelegene Stadt Heubach.

Der Anstieg führte am sogenannten „Mondstupfler, welcher auch der Neckname des Ortes ist“ vorbei, denn die Bürger der Stadt sollten laut Überlieferung auf den Berg gestiegen sein um mit Stangen den Mond herunter zu holen. Diese kleine Anekdote sollte dazu dienen ihnen den ersten Anstieg von 245 Höhenmeter zu versüßen.

Schon beim Anstieg der an einer Wacholderheide vorbei führte, erhielten die Jugendlichen reichlich Informationen über die Flora der Schwäbischen Alb, auch deren Aufbau dieser konnte an Hand von Felsformationen anschaulich erklärt werden. Die Höhepunkte lagen allerdings noch vor der Gruppe, nämlich der Besuch verschiedener Höhlen, von denen es am Rosenstein 40 an der Zahl gibt, wovon sieben begehbar sind.

An der ersten dem „Haus“ wurde die Gruppe von einem Höhlenkundler erwartet, der auch auf dem weiteren Weg unser Begleiter sein sollte und die Gruppe eindrucksvoll über die Entstehung und Geschichten zu diesen Höhlen mit Informationen versorgte. Der Name „Haus“ leitet sich davon ab, dass die Decke dieser circa 25 Meter wie bei einem Haus steil aufragt. Diese soll auch einem Uhu, der größten Eulenart, als Unterkunft dienen. Leider war dieser allerdings nicht zu sehen. In direkter Nähe lag die nächste Höhle die „Große Scheuer“ die auf Grund ihrer Abmessung 7 x 7 x 40 Metern auch einer großen Scheuer gleicht. Diese hat drei Eingänge und wurde vor Millionen Jahren durch einen zur Urlone gehörenden Fluss gebildet. Beide wurden in der Altsteinzeit als Unterkunft sowie in der Zeit des 30jährigen Krieges als Fluchtort genutzt, was durch entsprechende Funde belegt werden konnte.

Nach weiteren 30 Höhenmetern war nun die Hochfläche des Rosensteins erreicht. Ein etwas trauriges Bild boten die für die Alb typischen Buchen die bereits ihr Laub abwarfen. Grund hierfür liegt in der lang anhalten Hitze und Trockenheit, so dass deren Wurzeln in dem wasserdurchlässigen Karstgestein nicht mehr genügend Nass finden. Von den Aussichtsfelsen, die teils 40 Meter abfallen, boten sich weite Blicke in die freie Landschaft. Die Neugier der Jugendlichen musste allerdings gebremst werden damit sie sich nicht zu weit vorwagten.

Als Höhepunkt der Exkursion stand jetzt der Besuch des „Finsteren Lochs“, einer Durchgangshöhle mit einer Länge mit 140 Meter, an. Mit Stirn- und Taschenlampen gewappnet wurde diese auf ihrer gesamten Länge erkundet. Im Wechsel ging es durch hohe Kamine, in gebückter Haltung und auf allen Vieren durch Engstellen. Zu sehen waren Stalaktiten und Kalksinterablagerungen die den Eindruck erweckten, sich im Wurzelwerk darüber befindlicher Bäume zu bewegen.

Weiter ging es nun zur SAV-Hütte auf dem nebengelagerten Glasenberg. Hier wurde eine erste Rast eingelegt. Während ein Teil der Gruppe sich am dortigen Klettergarten übte machte sich der andere auf um den naheliegenden Fernsehturm zu besteigen. 139 Stufen waren bis zur Aussichtsplattform auf einer Höhe von 25 Metern zurückzulegen. Oben angelangt entschädigte ein herrlicher Rundblick über die Baumwipfel hinweg.

Als nächstes Ziel stand nun die Grillstelle auf dem Rosenstein an. Schon auf dem Weg dorthin wurde dürres Holz gesammelt. Mit Feuereifer wurde ein solches entfacht, die Würste ausgepackt auf Ruten gespießt und über das Feuer gehalten, wobei auch welche diesem zum Opfer fielen. Es gelang jedoch alle satt zu bringen. Am dortigen Spielplatz tobten sich alle nochmals richtig aus, bevor zum Abstieg aufgebrochen wurde. Mit einem Dank verabschiedeten wir uns hier von unseren Begleitern des SAV Heubach.

Der Abstieg nach Heubach führte über den Lärmfelsen mit seiner Aussicht auf die Kaiserberge, die Burgruine die majestätisch auf dem Westfelsen thront und nochmals zu einer Höhle, der „kleinen Scheuer“. In dieser wurden Harpunen, Speerspitzen und Knochen gefunden, die bis in die Altsteinzeit zurück datiert werden. Diese wurde auch von Höhlenbären bewohnt, was durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt sein soll.

Unten in Heubach angelangt reichte die Zeit noch zu einer kurzen Einkehr auf ein Erfrischungsgetränk für die Jugendlichen bevor es mit Bus und Bahn wieder nach Hause ging. Immerhin hatten sie 10,5 Kilometer mit 455 Höhenmetern in 3,5 Stunden reiner Wanderzeit zurückgelegt, eine respektable Leistung in diesem Alter.

Wieder zurück in Bietigheim waren die Begleiter auch froh, alle wieder gesund und vollzählig zurückgebracht zu haben. Ein besonderer Dank ging an den Wanderführer Günter Pitschel, der seit mehreren Jahren diese Wanderungen im Rahmen des Sommerferienprogramms der Stadt in bewährter Weise organisiert.

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