Von Nordheim zum Eisenbahnmuseum nach Heilbronn
Zu Beginn des neuen Wanderjahres trafen sich am späten Sonntagvormittag Mitglieder und Gäste der Ortsgruppe Bietigheim des Schwäbischen Albvereins am Bietigheimer Bahnhof zum Start der traditionellen Museumstour, die zum Eisenbahnmuseum nach Heilbronn führen sollte.
Hierzu fuhr die Wandergruppe zunächst mit dem Zug nach Nordheim. Dort angekommen, ging es zu Fuß entlang des Neckars durch die winterlich verschneite Auenlandschaft. Als der bereits zu Heilbronn gehörende Ortsteil Klingenberg erreicht wurde, unterquerten die Albvereinler die Bahntrasse, durchschritten den Ort und erklommen über einen versteckten Treppenweg die mit Weinreben versehene Hangkante.
Von hier aus bot sich den Teilnehmern ein prächtiger Blick von dem nun unterhalb liegenden Klingenberg über die jenseits des Neckars befindlichen Heilbronner Ortschaften Horkheim und Sontheim bis zum Schweinsberg und den im winterlichen Panorama zu erahnenden Löwensteiner Bergen. Die Wanderführerin informierte über Klingenbergs Geschichte, die von wechselhaften Herrschaftsverhältnissen geprägt war. So wurde im Mittelalter zunächst von den Herren von Klingenberg eine Burg errichtet, die nach Besitzauseinandersetzungen mit der Stadt Heilbronn abgetragen wurde und die Steine zum Bau des Heilbronner Götzenturmes verwand wurden. Im Spätmittelalter übernahmen die Herren von Neipperg die Ortsherrschaft und errichteten auf den Resten der Burg eine Hofstatt. Die Eingemeindung nach Heilbronn erfolgte 1970.
Weiter ging es für die Gruppe entlang der Hangkante durch die Weinberge Richtung Böckingen. Ein Schwenk nach Norden führte die Teilnehmer auf freies Feld. Eisiger Wind beschleunigte dort den Schritt der Wanderer, so dass nach kurzer Zeit der Ziegeleipark am Westrand von Böckingen erreicht wurde.
Auf dem von der Stadt Heilbronn Mitte der 1990er Jahre angelegten Bürger- und Freizeitpark befand sich zuvor das Betriebsgelände der Böckinger Ziegelei, welche nach ihrem Konkurs von der Stadt Heilbronn erworben wurde. Von der früheren Abbautätigkeit der Ziegelei zeugt heute noch als Naturdenkmal eine 10 Meter hohe Lösswand. Vom Park war es sodann nur noch ein kurzes Wegestück durch Böckingen hinab zum Ziel der Tour.
Das Süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn befindet sich in einem denkmalgeschützten Ensemble, bestehend u.a. aus einem Rundlokschuppen und einer Drehscheibe auf ehemaligem DB-Gelände. Betrieben und unterhalten wird das Museum von dem gemeinnützigen Verein SEH. Die Albvereinler erhielten eine umfassende Führung, bei der neben den zahlreichen vom Eisenbahnverein restaurierten und betriebenen Personen- und Güterlokomotiven auch Waggons aus den verschiedenen Bahnepochen zu bestaunen waren. Zugleich wurde den Wanderern veranschaulicht, wieviel Arbeit und finanzieller Aufwand für den Unterhalt der historischen Bahnfahrzeuge und Anlagen erforderlich ist.
Beeindruckt, durch die im Lokschuppen herrschenden eisigen Temperaturen jedoch auch durchgefroren und ermüdet, begab sich die Wandergruppe im Anschluss an die Führung auf die letzte kleine Wegetappe zur Lokalität der Schlusseinkehr. Hier konnten sich die Teilnehmer in gemütlicher Runde aufwärmen und stärken, bevor es mit Bus und Bahn zurück nach Bietigheim ging.