Nächste Etappe auf dem Remstal-Höhenweg

Der Schwäbische Albverein Bietigheim lud zur nächsten Etappe auf dem Remstal-Höhenweg ein. Ausgangspunkt war Schorndorf, das erstmals im Jahre 1235 als Dorf „Uff dem Sand“ urkundlich erwähnt wurde. Um 1250 erwarb Graf Ulrich I. von Württemberg den Ort und baute ihn zur Stadt aus. Schorndorf nennt sich auch Daimlerstadt, da der Pionier der Automobil-Geschichte, Gottlieb Daimler, am 17. März 1834 in der Schorndorfer Höllgasse auf die Welt kam.

Nach einer kurzen Strecke durch die Stadt überquerte die Gruppe die Rems. Bei herrlichstem Wanderwetter führte der Weg durch Rebanlagen den Grafenberg hoch. Trotz hoher Temperatur sorgte stets eine leichte Brise dafür, dass die Wanderung nicht allzu schweißtreibend wurde. Von oben bot sich nun ein herrlicher Blick auf die Altstadt von Schorndorf. Weiter ging es durch gepflegte Streuobstwiesen, wo aber auch ein paar Totholzbäume belassen wurden, um Vögeln Nisthöhlen zu bieten.

Nun führte der Weg wieder auf die Ausgangshöhe hinab, jedoch ging es gleich darauf wieder steil aufwärts zum sogenannten Ostlandkreuz. Oben angelangt, luden Bänke zur Rast ein, bei der auch die Sicht ins obere Remstal genossen werden konnte. Das Kreuz wurde, wie viele andere auch, für Heimatvertriebene als Erinnerung und als Mahnung aufgestellt. Eine Inschrift am Kreuz lautet: „Den Opfern von Krieg und Vertreibung zu Ehren, der Heimat im Osten zum Gedenken, der neuen Heimat zum Dank, für Frieden, Recht und ein in Freiheit geeintes Europa zur Mahnung.“

Weiter führte der Weg nun über Naturpfade in ein Waldgebiet, das auf Grund der inzwischen höher werdenden Temperatur gerne angenommen wurde. Vorbei ging es dabei am Königstein der 1846 zum Gedenken an die Vermählung des Kronprinzen Karl mit der Großfürstin Olga aus Russland (eine der ganz großen Wohltäterinnen in Württemberg) errichtet wurde. Durch Klingen leitete der Weg die Gruppe wieder aus dem Wald hinaus und öffnete den Blick hinab ins Remstal und den dahinter liegenden Schurwald. Bald darauf wurde Rohrbronn erreicht.

Erstmals erwähnt wurde Rohrbronn, als dieses im Jahr 1400 vermutlich zusammen mit Winterbach aus staufischem Besitz zu Württemberg kam. Zu dieser Zeit gab es nur sieben Häuser. Über die Jahrhunderte hinweg bestand der Haupterwerb im Wein- und Obstbau, vor allem im Kirschenanbau, was sich im Ortswappen Rohrbronns niedergeschlagen hat. Dies zeigt einen Brunnen und darüber einen Kirschenzweig. Heute hat es ca. 700 Einwohner. Erwähnenswert ist übrigens, dass Rohrbronn einmalig ist auf der Welt, denn es gibt nur einen Ort mit diesem Namen, aber auch, dass der Ort ein Bädle besitzt, dessen Ursprung ein Feuerlöschteich war und durch eine Bürgerinitiative unterhalten wird.

Nochmals ging es nun steil aufwärts zu einem Naturlehrpfad oberhalb des Bauersberger Hofs. Von hier bot sich eine herrliche Sicht ins Remstal mit Blick bis zu den den Kaiserbergen Hohenstaufen, Stuifen und Rechberg im Osten und nach Westen zum Kernen, dem Kappelberg und ins Stuttgarter Becken. Jetzt war noch ein Anstieg durch einen Forst zu bewältigen, und das Endziel Buoch war erreicht. Buoch ist der mit 519 m über dem Meeresspiegel höchst gelegene Ort über dem Remstal. Er wurde im Jahr 1270 erstmals im Zusammenhang mit der Überlassung der Kirche von den Herren von Neuffen an das Kloster Lorch urkundlich erwähnt. Der Name Buoch leitet sich wahrscheinlich nicht vom Baum-Namen Buche ab, sondern könnte keltisch sein, “buoch“ die kleine Waldweide, im Gegensatz zu “hardt“‚ die große Waldweide, wie z.B. Mainhardt. Von der Hocheben hatte man einen Rundblick über den Welzheimer Wald, über den Schurwald hinweg bis zur Schwäbischen Alb und zum Schwarzwald.

Eine ausgezeichnete Einkehr mit netter Unterhaltung rundete den Wandertag ab, bevor es mit Bus und Bahn wieder nach Hause ging.

beim Ostlandkreuz