Sieben Jugendliche im Alter zwischen 9 und 15 Jahren unternahmen mit drei Betreuern des Vereins am Donnerstag, 17. August eine naturkundliche Exkursion ins Vorland der Schwäbischen Alb. S-Bahn und Bus brachte die Gruppe nach Holzmaden. Von der Bushaltestelle stand zuerst ein kurzer Marsch zum ersten Programmpunkt, dem Urweltmuseum in Holzmaden, an. Auf dem Weg dorthin bot sich ein Blick zum Nordrand der Schwäbischen Alb, dem sogenannten Albtrauf. Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge das ca. 200 km lang und 40 km breit ist. Ihre höchste Erhebung ist der Lemberg mit 1.015 Metern. Man nannte sie auch Rauhe Alb, die vielleicht älteste Bezeichnung der Landschaft. „Rauh“ meinte hier wohl nicht das Klima, sondern die Unebenheit des Bodens.
Im Museum angekommen wurde zuerst eine Filmvorführung besucht, die eindrucksvoll die Unterwasserwelt des Jurameeres, ihre Fossilisation, das Finden der Fossilien und deren Präparation in der Werkstatt erklärte. Danach erfolgte ein Rundgang, bei dem mehr als 400 Präparate zu sehen waren. Mit einem naturgetreuen, 16 x 6 m großen Nachbau der Schichtfolge der Posidonienschiefer, werden die Entstehungsgeschichte der einzelnen Schichten, sowie die jeweils typischen Fossilien gezeigt. Besonders eindrucksvoll ist die über 100 m² große Kolonie von Seelilien. Sie ist das größte Exemplar, das bisher gefunden wurde. Ihre Präparation erstreckte sich über einen Zeitraum von 18 Jahren.
An einem Touchscreen konnten die Jugendlichen die Erdgeschichte in einem Zeitraffer nachvollziehen. Die Erde ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Angenommen, dieser Zeitraum entspräche zwölf Stunden: Dann hätte die Geschichte der Menschheit erst vor 33 Sekunden (= 3,5 Millionen Jahre) begonnen. Und die Jurazeit läge nur 29 Minuten (= 180 Millionen Jahre) zurück. Doch die Erde bot damals ein völlig anderes Bild: Grönland lag bei Afrika, Indien am Südpol. Saurier beherrschten das Land und die Meere. Das heutige Bild der Erde ist nur eine Momentaufnahme, denn die Kontinente driften stetig auseinander. Selbst ein Blick in die Zukunft wurde vermittelt, denn Geologen gehen davon aus dass sich die Kontinente in vielen Millionen Jahren wieder zu einem Kontinent zusammenschließen könnten.
Interessant war für die Gruppe auch der im Außenbereich befindliche Dinosaurierpark. An einem See zwischen Schachtelhalmen, Ginkgo- und Mammutbäumen waren lebensgroße, täuschend echte Dinosaurier des Erdmittelalters zu besichtigen. Hier stärkte sich die Gruppe nun auch mit dem mitgebrachten Vesper. Die Jugendlichen drängten, nun endlich zum nächsten Ziel, dem Schieferbruch in Ohmden zu kommen. Bevor allerdings aufgebrochen wurde, stellten sich alle noch zu einem Gruppenbild unter einem Diplodocus.
Ein 45minütiger, durch hohe Temperatur, schweißtreibender Fußmarsch führte die Gruppe zu dem Schieferbruch Kromer. Nach einer kurzen Einweisung des Besitzers waren die Jugendlichen nicht mehr zu halten, mitgebrachte Meißel und Hämmer wurden ausgepackt und eine Schieferschicht um die andere wurde freigelegt, um die eine oder andere Versteinerung zu finden. Viele kleine, teils auch etwas größere, Ammoniten wurden freigelegt. Etwa nach zwei Stunden ließ der Entdeckertrieb allerdings nach, da der ganz große Wurf, der Fund eines Flugsauriers ausblieb. Es konnten jedoch nur die lohnenswertesten Schieferstücke mit Versteinerungen mitgenommen werden, denn man musste das Ganze ja auch noch tragen können.
Zur nahegelegen Bushaltestelle waren es nochmals 15 Minuten zu Fuß. Mit Bus und S-Bahn ging es wieder zurück nach Bietigheim. Für die Jugendlichen, aber auch für die Betreuer ging ein erlebnisreicher und interessanter Tag zu Ende.