25 Teilnehmer trafen sich trotz Nieselregens am ersten Parkplatz am Bietigheimer Forst, um zum Jahresausklang nochmals etwas Gutes für ihre Fitness zu tun. Der direkte Weg führte die Gruppe in Richtung Lusthaus. Unterwegs gab es einige Informationen, z.B. dass die Enz einmal auf der Höhe bis zum Beginn des Forstes floss und sich erst in der letzten Eiszeit ihr heutiges Bett geschaffen hat. Belegen lässt sich dies durch Funde von Buntsandsteinkieseln, die vom Schwarzwald hierher geschwemmt wurden. Der Bietigheimer Forst ist das größte zusammenhängende Waldgebiet, welches sich auf Bietigheimer Markung befindet. Seine Größe beträgt etwa 200 Hektar. Der Bietigheimer Forst gehört aber nicht der Stadt Bietigheim-Bissingen, sondern dem Land Baden-Württemberg. Die Waldwege im Forst verlaufen bis auf wenige Ausnahmen geradeaus. Diese Wege haben die württembergischen Herzöge im 18. Jahrhundert für die Jagd anlegen lassen. Ebenso ließen sie hier ein Lusthaus errichten, das den fürstlichen Jagdgesellschaften zur Abhaltung ihrer Feste diente. Vom Lusthaus führte einst eine Allee, die sogenannte Ewigkeitsallee, in direkter Linie durch das Brandholz, vorbei am Schloss Monrepos und dem Favoritepark auf den Ludwigsburger Marktplatz. Der heutige hölzerne Pavillon wurde 1871 errichtet. Ein Stück des weiteren Weges führte der Grenze der Markungen von Bietigheim und Ingersheim entlang. Die Gruppe konnte einen aufwändig gestalteten Markstein entdecken, der leider abgebrochen war, und bei dem das Bruchstück notdürftig wieder aufgesetzt wurde. Der Grenzstein zeigt auf der einen Seite den Bietigheimer Turm und auf der anderen den Ingersheimer Anker, außerdem ist die Jahreszahl enthalten und eine fortlaufende Steinnummer. Auf dem Steinkopf tragen die Grenzsteine eine Weisung, auch Strichlinie oder Zeigrute genannt, die auf den nächstfolgenden Stein hinweist.
Weiter ging es nun in Richtung der Windkraftanlage. Vom Waldrand des Bietigheimer Forstes war durch den Nebel nur etwa die untere Hälfte des Windrades zu sehen. Beim Näherkommen war dann die ganze Größe zu erkennen. Der Turm der Anlage ist zu 2/3 aus Beton, das obere Drittel ist in Stahlbauweise erbaut. Die Nabenhöhe beträgt 138 Meter, der Rotordurchmesser 82 Meter und die Nennleistung der Anlage beträgt 2.000 KW. Hier war nun der höchste Punkt der Strecke erreicht. Der Gruppe pfiff ein heftiger Wind um die Ohren, der die Temperatur noch etwas niederer empfinden lies und die Wanderer antrieb. In Kleiningersheim angekommen, war beim Schloss das Ziel erreicht. Hier veranstaltete die Junge Chorgemeinschaft eine Bewirtung. Glühwein und eine heiße Rote trugen zur Aufwärmung bei.
Nun trennte sich die Gruppe. Ein Teil nutzte die Gelegenheit mit dem Bus zurückzufahren, um rechtzeitig zum Silvesterlauf wieder in Bietigheim zu sein, der andere Teil wanderte auf dem Weg über den Weinsteillagen zurück nach Großingersheim und von dort weiter zum Forst an der Krautschüssel vorbei zum Ausgangspunkt zurück. Mit den besten Neujahrswünschen und der Hoffnung, sich bei den Wanderungen im neuen Jahr wieder zu sehen, ging die Gruppe auseinander.