Unterwegs in den Löwensteiner Bergen

Der Ausflug des Schwäbischen Albvereins Bietigheim führte im Oktober in die Löwensteiner Berge. Der Zug brachte die Wanderer nach Eschenau, wo die 14 Kilometer lange Strecke begann. Das Wanderzeichen, der blaue Balken, leitete die Gruppe allmählich bergan, bis sich der Wald lichtete und den Blick ins Weinsberger Tal frei gab. Von der Sonne beschienen lagen die Ortschaften da, umgeben von Weinbergen. In der Ferne konnte man das Heilbronner Kraftwerk erkennen, die Ruine Weibertreu und die bewaldeten Ausläufer der Löwensteiner Berge. Weiter verlief der Weg auf der Höhe im sogenannten Paradies. Immer wieder gab es schöne Aussichten, so auch auf den Breitenauer See, der, um Überschwemmungen des Flüsschens Sulm zu vermeiden, künstlich angelegt wurde. Der weitere Wanderweg führte die Gruppe entlang des Ruheforsts Obersulm bis sich die Landschaft öffnete und ein großes Feld mit blauen Blumen das Auge erfreute. Der Gründünger soll nicht nur den Boden verbessern, sondern dient den Insekten auch als Nahrung, die hier fleißig sammelten. In unmittelbarer Nähe fand sich auch ein guter Platz für die Mittagspause.

Danach durchquerten die Wanderer den Friedrichshof. Aus dem ehemaligen Gutshof ist heute eine Einrichtung für geistig Behinderte und ein Therapiezentrum für Suchtkranke geworden. Weiter ging es durch den herbstlichen Wald bis sich die Sicht auf das Kloster Lichtenstern eröffnete. Es liegt etwas abgeschieden in einem Seitental und war ursprünglich ein Kloster der Zisterzienserinnen. Die Anlage hat bewegte Zeiten erlebt. Nach der Reformation wurde ein Klosteroberamt eingerichtet. Es verwaltete das Vermögen des Klosters. Durch die Säkularisierung löste sich das Amt auf, und die Gebäude waren dem Verfall Preis gegeben. Bis sich ein Verein zur Rettung der Anlage bildete, dem auch Justinus Kerner angehörte. Das Kloster wurde aufgekauft und eine Kinderrettungsanstalt gegründet. Seit 55 Jahren betreibt die Evangelische Stiftung Lichtenstern dort ein Heim für behinderte Menschen.

Nachdem die vorgesehene Wanderroute durch Baumfällarbeiten versperrt war, mussten die Wanderer den letzten Teil der Strecke entlang der Straße gehen. Die veränderten Wegbedingungen meisterte die Gruppe bestens, so dass es noch auf den Bus reichte, der die durstigen Ausflügler zur Schlusseinkehr nach Willsbach brachte.