Die Vereine Sucy Loisirs Accueil und der Schwäbische Albverein Bietigheim erlebten vier Tage lang beim gemeinsamen Wandern in Baiersbronn im Schwarzwald die Idee der deutsch-französischen Freundschaft
Nach der Begrüßung mit großem Hallo und vielen Umarmungen startete die Gruppe zur ersten, kleinen Wanderung. Es gab viel zu erzählen seit dem letzten Treffen in Frankreich und man landete schließlich beim „Schnapsbrunnen“, einem idyllischen Platz mit im Brunnen gekühltem Schnaps. Dazu kam ein phantastischer erster Ausblick auf Baiersbronn und den Schwarzwald.
Am zweiten Tag wanderte die Gruppe zum Sankenbachsee, wo auf dem großen Grillplatz am See ein Feuer entfacht und die mitgebrachten Würste gegrillt wurden. Leider regnete es immer wieder, so dass die vorgesehene Wanderung über den Wasserfall der kürzeren Variante am See entlang weichen musste. Dies tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, denn die urige Glasmännlehütte bot eine willkommene Einkehrmöglichkeit.
Am Abend stand die traditionelle „Soirée“ an. Nicht nur die Stadt Sucy-en-Brie und Bietigheim-Bissingen feiern dieses Jahr das 50jährige Bestehen der Partnerschaft, auch die beiden Vereine Sucy Loisirs Accueil und der Schwäbische Albverein Bietigheim hatten Grund zu feiern, denn es war das 10. Treffen mit gemeinsamen Wanderungen, im Wechsel in Frankreich und in Deutschland. Dazu hatten sich beide Gruppen einiges einfallen lassen.
„Ein großer Tag ist heute, denn wir kommen zum 10. Mal zusammen. Die Welt gerät aus den Fugen, aber unsere ganz persönliche Freundschaft ist gewachsen und sollte ein Vorbild für die Großen der Welt sein. Wir stehen in der Tradition von Charles De Gaulle und Konrad Adenauer, von Giscard d’Estaing und Helmut Schmid und von Nikolas Sarkozy und Angela Merkel und füllen das mit Leben, was sie begonnen haben.“ So die Ansprache am gemeinsamen bunten Abend, und dann sangen alle gemeinsam die Europahymne. Einige Teilnehmer erhielten eine Urkunde für die zehnmalige, ununterbrochene Teilnahme an den Treffen. Es wurden die Gastgeschenke ausgetauscht und zur großen Erheiterung trug das Stück der Franzosen mit der Baronin von Bietigheim in ihrem Schloss in Sans Soucis, gespielt in deutscher Sprache, bei. Ebenso fand das Stück der Deutschen in französischer Sprache vom Arzt aus Cucugnan, der unbedingt einen Toten erwecken wollte, großen Anklang. Ein riesiger Erfolg war dann das Ratespiel, das die französischen Teilnehmer vorbereitet hatten: Sie spielten jeweils Szenen eines Treffens in so lustiger und gekonnter Weise nach, dass die Begeisterung keine Grenzen kannte.
Am dritten Tag fuhr die Gruppe mit dem Bus nach Obertal und besichtigte eine Intarsienschreinerei. Mit über 100 Holzarten werden Furniere für die Möbel-, Uhren-, Schiffs-, Flugzeug- und Klavierindustrie hergestellt. Die Teilnehmer waren fasziniert von den vielseitigen Einlegearbeiten, die sie hier zu sehen bekamen. Dann ging es weiter zur nächsten Wanderung, einer typischen Schwarzwaldwanderung, auf und ab durch den Wald mit herrlichen Ausblicken. Bei der anschließenden Einkehr konnten die Teilnehmer dann auch die berühmte Schwarzwälder Kirschtorte genießen. Abends zeigten die französischen Wanderfreunde einen Film über die bisherigen gemeinsamen Wanderungen, wobei bei den Teilnehmern viele schöne Erinnerungen wieder wach wurden.
Dann war auch schon der letzte Tag angebrochen. Eine kleine Wanderung zum Seidtenhof, einem historischen Bauernhof, stand noch auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, hieß es Abschied nehmen und alle versprachen, im nächsten Jahr beim gemeinsamen Wandern in Frankreich wieder dabei zu sein.