Bei herrlichem Vorfrühlingswetter fand sich eine stattliche Zahl von Wanderfreunden am Ku(h)riosum zu einem Spaziergang ein. Die Hauptstraße aufwärts führte der Weg zum Turm der Grauen Pferde und von dort im Zick-Zack weiter durch das Wohngebiet Ahlesbrunnen. Am Ende der Bebauung führte die Strecke mit Blick auf Metterzimmern weiter auf dem Ahlesbrunnenweg über die Gewanne Leimengrube, Distelhalde, unter den Benzgärten hin zum Geizenbrunnen.
Dieser, sehr stark wasserführende, Brunnen bezieht sein Wasser aus den oberhalb liegenden Feldern der Fluren Scheinen, Scheibenwiesen, Maien, mittlerer und oberer Wald. Dass dieses Gebiet sehr wasserreich ist, stellte die Gruppe schon auf dem Weg zu diesem fest. An vielen Stellen entlang des Weges trat Wasser aus und führte dazu, dass dieser teils sehr matschig war. Somit war Geschick gefragt um das Schuhwerk nicht allzu stark zu verschmutzen.
Ein Wegstück weiter, im Gewann Maien, hielt die Gruppe inne, um die herrliche Rundsicht zu genießen. In südöstlicher Richtung zeigten sich das Wohngebiet Buch und davor das neue Wahrzeichen der Stadt, das Hochhaus beim Bahnhof. Etwas weiter südlich hob sich der Hohenasperg ab, auch der Fernsehturm bei Degerloch war gut zu erkennen. Im Südwesten konnten selbst die Höhen des Nordschwarzwaldes um Dobel erkannt werden. In westlicher Richtung hob sich der markante Eselsberg bei Horrheim ab und der Baiselsberg, mit 477 Metern der höchste Berg des Stromberg-Heuchelberg-Gebietes. Zwischen beiden am Ende des Mettertals erhob sich der kurz vor Maulbronn liegende Eichelberg. Etwas weiter rechts zeigten sich die Kirche und die Häuser auf dem Kirchberg von Hohenhaslach in herrlichstem Sonnenlicht. Weiter in nördlicher Richtung konnte der Funkturm vor der Ruine Blankenhorn gesehen werden, etwas weiter über den Schützenhäusleswald bei Freudental hinweg hob sich der Michaelsberg ab. Die Rundsicht schloss sich im Osten mit dem Abendberg und der Windkraftanlage beim Husarenhof. Hier stellte sich der Gruppe die Frage, ob dieser Punkt noch so idyllisch sein würde, sollte hier die Biomüllanlage gebaut werden.
Weiter ging es nun zum Weiler Weißenhof. Dieser entstand 1739 als zwei Brüder aus Löchgau, Jakob und Hans-Jörg Weiß, auf den Ruinen eines ehemaligen römischen Gutshofes ihren Bauernhof erbauten. In diesem Bereich wurde auch eine Sandsteinskulptur die von der Forschung so genannte „Jupiter-Giganten-Gruppe“ gefunden. Die Skulptur zeigt, wie der nur mit einem Mantel bekleidete römische Himmelsgott Jupiter im Zweigespann über eine am Boden kniende Gestalt mit Schlangenbeinen hinweg galoppiert. Sie stellte einst die Bekrönung eines säulenartigen Monuments dar, ein Typus, der vor allem in der römischen Provinz Obergermanien verbreitet war. Die schlangenbeinige Figur entspricht in ihrer Darstellung den aus der Erde gewachsenen Riesen der klassisch-griechischen Mythologie, den Giganten, die von den olympischen Göttern in einem gewaltigen Kampf besiegt wurden. Eine Nachbildung befindet sich im Bietigheimer Bürgergarten.
Zielstrebig wurde nun das Hofcafe Scheuler zur Schlusseinkehr angesteuert. Hier trafen auch noch einige Mitglieder ein, denen es nicht mehr vergönnt ist, solche Unternehmungen zu Fuß mitzumachen. Hier ließ es sich die Gruppe bei Speis, Trank und netter Unterhaltung gutgehen. Am Ende hatte jeder wie er Lust hatte die Möglichkeit, entweder wieder zu Fuß zurückzuwandern oder den Bus zu nehmen. So nahm ein kurzer aber doch auch erlebnisreicher Wandertag sein Ende.