Streuobstwiesen, Wald, Wasser, eine Burg und schöne Weitsichten im Schwäbischen Wald
Wir waren 17 wanderbegeisterte Outdorfans und machten uns um 8:00 Uhr morgens mit den Öffentlichen auf in den Rems-Murr Kreis. Die Wanderung begann in Rudersberg, der flächenmäßig größten Gemeinde des Landkreises, und führte uns, leicht aber stetig ansteigend, durch Wald, Felder und Wiesen. Die hochstämmigen Obstbäume der landschaftsprägenden Streuobstwiesen stachen ins Auge und die Äste bogen sich unter der Last der Äpfel. Streuobstwiesen sind wichtig für Artenvielfalt und haben es 2023 bis zum Immateriellen Kulturerbe gebracht. Immerhin hat der Rems-Murr-Kreis die höchste Dichte an Streuobstbäumen in Baden-Württemberg, dicht gefolgt vom Landkreis Ludwigsburg. So waren allenthalben fleißige Stücklesbesitzer und Stücklesbesitzerinnen am Werk um Fallobst aufzusammeln oder schon mit der Ernte zu beginnen.
Wir durchquerten den hübschen Rudersberger Teilort Steinenberg und wanderten, weiterhin leicht ansteigend, auf einem Waldpfad oberhalb der malerischen Burgsteigklinge bis zum Forellensprung, wo wir bei einer wohlverdiensten Pause unser Vesper genießen konnten.
Frisch gestärkt machten wir uns an den letzten, nun sehr steilen, aber schattigen Anstieg, den wir jedoch nach 20 Minuten bewältigt hatten. Am imaginären Gipfelkreuz bei Langenberg konnten wir den schönen Ausblick ins Wieslauftal und die Berglen genießen und freuten uns, dass es im weiteren Verlauf der Wanderung ausschließlich sanft bergab gehen wird. Weiter ging´s am Trauf entlang bis zum Waldgasthof Edelmannshof, wo man zwar noch die schöne Aussicht in den Welzheimer Wald genießen kann, auf ein kühles Getränk aber leider verzichten muss, da der Gasthof, wie so viele andere, dauerhaft geschlossen hat…
Es folgte ein abenteuerlicher Absteig auf einem Hohlweg zur Burg Waldenstein, wo wir mit kalten Getränken für unsere Mühen belohnt wurden. Die Sonne mobilisierte ihre letzten Kräfte, und so war der Abstieg zurück zum Ausgangspunkt sehr schweißtreibend.
Im ehemaligen Bahnhofsgebäude, das liebevoll restauriert und zu einer Gaststätte umgebaut wurde, kehrten wir ein, um im gemütlichen Biergarten beim kulinarischen i-Tüpfelchen den gelungenen Tag nochmal Revue passieren zu lassen. Ebenfalls mit den Öffentlichen ging´s zurück nach Bietigheim, wo wir gegen 20:00 Uhr ankamen.
Es waren abwechlungsreiche14 km auf denen wir 350 m bergauf und wieder bergab wanderten. Alle waren begeistert von der schönen Landschaft, aber auch sehr betroffen von den Auswirkungen der katatrophalen Starkregenereignisse im Juni diesen Jahres, von denen die Gemeinde Rudersberg stark betroffen war. Hochwassermarkierungen im Ort und Hangrutschungen im Außenbereich erinnern daran.
Die Wanderführerinnen Heidi Pregitzer und Petra Döbler