Die Frauenwanderung des Schwäbischen Albvereins führte dieses Jahr in den Hochschwarzwald nach Schluchsee
Bereits zum zwölften Mal fand die Frauenwanderung des Schwäbischen Albvereins Bietigheim statt und ging dieses Jahr mit der Bahn in den Schwarzwald. In Freiburg stiegen die Teilnehmerinnen in die berühmte Höllenbahn um und hielten bei Buchenbach angestrengt nach dem berühmten Hirsch Ausschau, der seinem Jäger durch einen waghalsigen Sprung entkam.
Nach dem Bezug der Zimmer genossen die Frauen als Erstes eine Schifffahrt auf dem Schluchsee zum idyllisch gelegenen Unterkrummenhof. Man stärkte sich mit Kaffee und Kuchen und wanderte dann am Ufer entlang über den Ortsteil Aha zurück nach Schluchsee. Bei einem hervorragenden Nachtessen klang der Abend aus.
Am nächsten Tag stand eine „Schwarzwaldwanderung“ auf dem Programm. Es ging auf den rund 11 km langen Schluchseer Jägersteig, ein Prämiumwanderweg der Extraklasse. Durch das Eingangsportal tauchten die Frauen ein in den schattigen Wald und folgten dem schmalen Pfad zur Stutzhütte und weiter zum Hanselefelsen.
Genügend Zeit zu haben, um auch die versteckten Dinge in der Natur zu entdecken, ist u. a. ein Motto der Frauenwanderung. Dies kam zum Tragen, als plötzlich seltene Morcheln am Weg entdeckt wurden und natürlich viele bekannte und weniger bekannte Wildblumen. Dann beobachteten die Teilnehmerinnen ganz aus der Nähe voller Begeisterung einen jungen Eichelhäher, der aufgeregt die ersten Flugversuche machte. Nun ging es auf den „Pirschpfad“, wo Wildschweine, Auerhahn und sogar ein kapitaler Hirsch den Weg säumten. Allerdings waren alle nur aus Holz gesägt, jedoch boten sie eine eindrucksvolle Silhouette. Weiter wanderten die Frauen zum Aussichtspunkt „Bildstein“, der ihnen einige Kletterkünste abverlangte. Dafür wurden sie mit einem traumhaften Panorama belohnt. Anschließend ging es wieder hinunter zum See und zum Ortsteil Aha, wo die wohlverdiente Kaffeepause aufs Schiff verlegt wurde, das dann die Frauen zurück nach Schluchsee brachte. Hier blieb noch Zeit, die Pfarrkirche St. Nikolaus zu besichtigen. Erbaut im 13. Jh. wurde das Längsschiff 1979 abgerissen und durch einen Kirchenbau in Form eines Siebenecks ersetzt. Nur der charakteristische Zwiebelturm blieb erhalten. Die Außenseite des Portals schmückt ein „Kinderreigen“. Kinder drehen sich um Bischofsstab und Mitra, die Sinnbilder des Hl. Nikolaus.
Am letzten Tag erstieg die Gruppe den Hausberg von Schluchsee, den Riesenbühl mit ca. 1100 m Höhe. Bereits 1931 entstand hier ein Aussichtsturm von 25 m Höhe, der aber unter Sturmeinwirkung zusammenbrach. Der neue Turm mit einer Höhe von 35 m bietet eine fantastische Sicht zu den Gipfeln der umliegenden Berge über den See hinweg bis zu den Schweizer Alpen. Die Aussicht war zwar wegen des Wetters nicht optimal, aber alles in allem hatte die Gruppe Glück und blieb während der drei Tage bei den Wanderungen von Regengüssen verschont.
Es hieß nun wieder Abschied nehmen von der herrlichen Landschaft im Schwarzwald, aber die Tage werden unvergesslich in Erinnerung bleiben.