Zu einem Spaziergang im Mettertal hatte der Bietigheimer Albverein eingeladen und obwohl man ja seine nächste Heimat in und auswendig kennt, konnten die Teilnehmer doch manch Neues und Interessantes kennenlernen.
Vom Parkplatz am Friedhof St. Peter führte der Weg am südlichen Talhang entlang Richtung Metterzimmern. Manche Wiesen waren frisch gemäht und es duftete herrlich nach Heu. Zahlreiche hohe, blühende Schierlingspflanzen säumten den rechten Wegrand. Mit leichtem Schaudern betrachtete man diese, gehören sie doch zu den giftigsten einheimischen Pflanzen. Auch der „Schierlingsbecher“ wurde erwähnt, der nicht nur den Tod des Sokrates, sondern auch vieler Anderen verursachte. Am Essigberg, dem Schlittenhang der Metterzimmerer Kinder, entlang ging‘s über das Metterbrückle und steil hinauf zum Backhäusle, das ab und zu in Betrieb ist, was man dann am verführerischen Duft erkennt. Hier war der ehemalige Dorfplatz mit dem Kübelesbrunnen.
Einige Schritte abwärts beginnt der naturbelassene mittlere Bergweg, der sich als wahres Kleinod äußert. Ein herrlicher Ausblick auf die alte Bogenbrücke an der Mühle und die gegenüberliegende Metterseite , wo früher das Bahnhöfle stand, das für die Zimmerer unglaublich wichtig war. Ganze Scharen von Männern und Frauen waren jeden Morgen unterwegs zum Arbeitsplatz beim Salamander in Kornwestheim. Neben der Aussicht gab es nun Natur in den verschiedensten Arten: Schön angelegte Weinberge, gepflegte Obstwiesen, Starenschwärme über den Kirschbäumen, verwunschene, fast undurchdringliche Dornenhecken, ein echter Geheimtipp für den Naturfreund.
Am Ortsrand von Kleinsachsenheim führte der Pfad nun hinab durchs Landschaftsgebiet „Bleiche“ zur Metter und folgte nun dem Bachlauf. Beeindruckend waren auch hier die Zeugen aus alter Zeit in Form von unzähligen Weinbergmäuerchen, heute überwachsen, früher genutzt.
Die Runde schloss sich schließlich entlang der Bahnlinie und durch den Friedhof. Hier das laute Leben mit Schiene und Straße und dort die Stille und der Friede. Ein letztes Innehalten beim steinernen Engel und dem Gedichtvortrag „Tod der Geliebten“ von Rainer Maria Rilke. Der Abschluss im Friedhof-Café war fröhlich, aber auch besinnlich.