Der Schwäbischen Albverein Bietigheim wanderte durch Weinberge im Neckartal von Kirchheim nach Lauffen und zurück
Eine kleine Gruppe des Schwäbischen Albvereins Bietigheim machte sich mit der Bahn auf nach Kirchheim am Neckar. Das alte Bahnhofsgebäude in Kirchheim wurde von der Gemeinde erworben und wird z. Zt. renoviert. Gegenüber liegt das auf Stelzen stehende Stellwerkhäuschen, das vor einiger Zeit eine Erneuerung erfahren durfte und für die Öffentlichkeit zum Besichtigen freigegeben ist.
Die Gruppe wanderte nun durch Kirchheim am Mühlbach entlang, vorbei an Dorfladen, Rathaus und Storchenkelter zum Kirchheimer Neckartor. Hier war nicht nur ein Tor, sondern auch eine Zugbrücke angebracht. Um einen Teil des Dorfes zog sich ein breiter Wassergraben „zum Fernhalten andringender Heere“. Der Wassergraben wurde später zugeschüttet und bepflanzt.
Nun führte der Weg am Bahndamm entlang, der in naher Zukunft eine 1200 m lange, zum Teil durchsichtige Lärmschutzwand bekommen soll. Nachdem ein Güterzug vorbeifuhr konnten die Wanderer dem nur zustimmen. Nun war man in Sichtweite der Kirchheimer terrassierten Weinberge. Es ist nicht schwer zu erkennen, welche harte Arbeit die Weingärtner hier verrichten müssen.
Nachdem die Wanderer die Bahnunterführung passiert hatten, sahen sie den Neckar in seiner ganzen Breite. Früher waren die Menschen in ihrem Arbeitsleben viel mehr mit dem Neckar verbunden als heute. Sie förderten Kies u. Sand aus ihm, angelten ihre Nahrung, mahlten das Korn mit der Wasserkraft, fuhren die Fähren über den Neckar und machten Geschäfte mit den Flößern, die über Enz und Neckar kamen, um Holz nach Norden oder Holland zu befördern. Auch Schiffe hielten in Kirchheim. Der Flussname „Neckar“ kommt aus dem Keltischen. Auf dem Weg zur Kirchheimer Weinterrasse „Schöne Aussicht“ kamen die Wanderer am Naturdenkmal „Tuffstein“ vorbei. Trotz wochenlanger Trockenheit rieselte das Wasser über die Felsen hinweg in den Neckar. Über die Wengertstaffeln erreichten die Wanderer die Weinterrasse. Im Mai 2014 hatte der Kirchheimer Uli Hoefeling ein Kunstwerk am Schmiedefeuer erstellt, das er „In Bewegung“ genannt hat und das weit über dem Steilhang der Neckarschleife sichtbar ist. Auf der Oberen Seite des Neckars befindet sich ein großes Obstbaugebiet. In der naheliegenden Obsterzeugerhalle werden die Erzeugnisse angeboten.
Nach kurzer Rast wanderten die Albvereinler weiter durch die Fluren in Richtung der Hölderlin-Stadt Lauffen, immer die schöne Neckarlandschaft vor Augen.
Im Lauffener Yachthafen schaukelten viele Segelboote im Wasser. Hier finden auch immer wieder Motorbootrennen statt. Die Baustelle und Renovierung der Schleuse ist auch die Vorbereitung zu der „Neuen Neckarbrücke“, die mit Querverschub in den Jahren 2025-26 fertiggestellt sein soll. In der Stadt angekommen, wurden die Wanderer in einem schwäbischen Wirtshaus herzlich begrüßt.
Nach einer kräftigen Mahlzeit machten sich die Wanderer wieder auf den Rückweg. Nun führte der Weg immer am Neckarufer entlang, nach Kirchheim, am gegenüberliegenden AKW Neckarwestheim vorbei und an den aufsteigenden Weinbergen im Gewann „Herrlesberg“.
Die Schönheit der Landschaft, der Neckar und die Weinberge hat die Bietigheimer beeindruckt. Mit einem Spruch von Hölderlin: „Seliges Land, kein Hügel in dir wächst ohne den Weinstock“, fuhr man zurück nach Bietigheim.