Streckenwanderung auf dem Seensteig

Der Schwäbische Albverein Bietigheim wanderte fünf Tage auf dem Seensteig im Schwarzwald.

Mit der Bahn machten sich die 10 Teilnehmer auf nach Baiersbronn zur diesjährigen Streckenwanderung auf dem Seensteig. Die relativ kurze erste Etappe von ca. 15 km nach Mitteltal hatte zum Einlaufen gerade die richtige Länge. Bei Sonnenschein ging es am Bachlauf entlang des Sankenbaches zum idyllischen Sankenbachsee, wo die Wanderer am schönen Grillplatz die Mittagsrast hielten. Dann erfolgte der beinahe alpine Aufstieg an der steilen Karwand am Sankenbachwasserfall entlang und weiter zur Wasserfallhütte. Auf über 900 m streifte die Gruppe die Ortschaft Kniebis und gelangte auf dem Heimatpfad zum grandiosen Ellbachseeblick. Dann erfolgte ein steiler Abstieg zum See. Entlang des Ellbachtals, vorbei an der mächtigen Ellbachtanne, die selbst dem Sturm Lothar widerstand, war bald Mitteltal erreicht, das erste Etappenziel.

Am nächsten Morgen ging es ein Stück zurück zum Wildgehege und über den Grubensattel in Richtung Sauerbrunnen. Hier hatte der Orkan Lothar eine große Fläche Wald verwüstet, die durchwandert wurde. Es ging vorbei an der Zuflucht, einer alten Poststation an der ehemaligen badisch-württembergischen Grenze, in der heute das Sporthotel Zuflucht untergebracht ist, und weiter auf einem holperigen, naturbelassenen Pfad abwärts Richtung Buhlbachsee. Nach einem kurzen Stück bergabwärts verließen die Wanderer das Tal wieder und begannen den Aufstieg Richtung Schliffkopf. Es folgte ein Stück durch das Naturschutzgebiet Hahnmisse in Richtung Lothar-Pfad. Nach der Begehung des Lothar-Pfades wurde sichtbar, wie sich die Natur das Gelände zurückerobert. Weiter ging es ein Stück auf dem Westweg, mit einer herrlichen Sicht ins 850 m tiefer gelegene Rheintal sogar bis zu den Alpen. Mit der Ankunft am Schliffkopf hatten die Wanderer nach ca. 20 km das Etappenziel erreicht.

Für die dritte Etappe waren vom Schliffkopf aus die meisten Höhenmeter schon überwunden. Der angepriesene traumhafte Blick über das Rheintal bis zu den Vogesen und den Alpen konnte nur erahnt werden, denn die Sonne ließ sich nicht blicken. Am Ruhestein stand ein Besuch im Nationalparkzentrum an, wo es wichtige Informationen über den Nationalpark, seine Geologie und Geschichte sowie über schützenswerte Tierarten im Nordschwarzwald gibt. Danach ging es in Serpentinen den Ruhestein hoch. Im Bannwald konnten die Wanderer einen Blick auf den Wilden See und das Langenbachtal in Richtung Murgtal werfen. Rechtzeitig wurde die Darmstädter Hütte zur Mittagseinkehr erreicht, denn es hatte angefangen zu regnen. Oberhalb der Schwarzwaldhochstraße verlief der Wanderweg über einen naturbelassenen Pfad, zunächst über das Seibelseckle und weiter zum Mummelsee, dem Tagesziel.

Am nächsten Tag war der Wettergott der Gruppe nicht mehr hold. Es gab Sturmwarnung und angesichts der damit verbundenen Gefahren wurde beschlossen, die Strecke nach Schönmünzach im Bus zurückzulegen. Als der Sturm sich dann etwas gelegt hatte und der Regen nachließ, machten sich die Wanderer noch zu einer kleineren Tour von Schönmünzach in die Umgebung auf.

Im Prospekt des Seensteigs heißt es: „Die Krönung zuletzt“, die Etappe von Schönmünzach zurück nach Baiersbronn. Aber auch der letzte Tag verhieß wettermäßig schon beim Aufstehen nichts Gutes. Der Seensteig machte hier seinem Namen alle Ehre, man kam nicht nur an unzähligen Seen vorbei, auch die Wanderwege wurden zwischenzeitlich zu Seen. Gleich beim Abmarsch mussten die Regencapes ausgepackt werden und konnten auch für den ganzen Tag nicht mehr abgelegt werden. Die letzte Etappe führte am Hang entlang über den Stuhlberg in Richtung Huzenbacher See. Es folgte ein steiler Anstieg zum Seltenbachwasserfall. Der Name weist darauf hin, dass der Wasserfall selten Wasser führt, das traf natürlich an diesem Tag nicht zu. Leider konnte von den bei schönem Wetter herrlichen Aussichtspunkten nichts genossen werden. Zum Glück befand sich am Seeblick eine Hütte, so dass wenigstens eine kleine Rast im Trockenen eingelegt werden konnte. Wegen des schlechten Wetters wurde nun der Weg direkt nach Tonbach gewählt, wo sich die Wanderer entschlossen, den Bus nach Baiersbronn zu nehmen. Nach dem Wechseln der nassen Kleider und einer Schlusseinkehr in Baiersbronn ging es mit der Bahn wieder zurück. Trotz des schlechten Wetters werden die Wanderer die Tour in bester Erinnerung behalten, denn beim Seensteig handelt es sich um einen einmalig schönen Wanderweg.

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