Wandern mit den französischen Wanderfreunden

Die Vereine Sucy Loisirs Accueil und der Schwäbische Albverein Bietigheim verbrachten gemeinsam vier Tage in den Ardennen/Frankreich.

Seit 11 Jahren wandern die beiden Vereine gemeinsam und treffen sich einmal jährlich, abwechselnd in Frankreich und in Deutschland. Dieses Jahr fand das Treffen in Frankreich statt, und die Wahl der Franzosen fiel auf Givet in den Ardennen. Nach der Ankunft und der Begrüßung mit großem Hallo und vielen Umarmungen startete die Gruppe zu einer Besichtigung des Städtchens. Givet ist die nördlichste Gemeinde des Departements Ardennes und liegt malerisch an der Einmündung des Flusses Houille in die Maas. Es gab viel zu erzählen seit dem letzten Treffen im Schwarzwald, wofür sich auch noch beim anschließenden Aperitif und beim Nachtessen ausreichend Gelegenheit bot.

Am nächsten Tag ging es mit den Autos nach Monthermé, im Herzen des Tals der Maas gelegen. Bei einer Wanderung über den „Sieben-Uhr-Felsen“ und den „Langen Felsen“ bewunderten die Wanderer das herrliche Panorama auf die Flussschleife der Maas und auf den Ardenner Wald. Die Nichtwanderer besuchten unterdessen ein Museum der metallverarbeitenden Industrie.

Am dritten Tag war der Besuch von Dinant angesagt. Dinant ist eine Stadt in der Wallonischen Region Belgiens am Flussufer der Maas und wird von steilen Klippen umrahmt. Zunächst ging es zur Zitadelle auf einem Felsen oberhalb der Stadt, wo die Gruppe von einem Führer erwartet wurde. Die Zitadelle wurde 1815 auf den Ruinen eines früheren Bischofspalastes erbaut, wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Nach der kurzweiligen Führung fuhr die Gruppe mit der Seilbahn hinunter in die Stadt. Ein Muss war die Besichtigung der überregional bekannten gotischen Stiftskirche aus dem 13./14. Jh. In Dinant wurde Adolphe Sax, der Erfinder des Saxophons geboren, und so fielen die Kunstprojekte, die bemalten Saxofone, die vor allem auf der Maasbrücke aufgestellt sind, ins Auge. Bei herrlichem Wetter folgte anschließend eine Schifffahrt auf der Maas, bevor es wieder zurück nach Givet ging.

Ein Höhepunkt der Treffen ist immer die „Soirée“, ein bunter Abend, für den beide Gruppen ein kleines Programm vorbereitet hatten. Mit einem Country-Tanz, bei dem alle zum Mitmachen aufgefordert waren, wurde auf einen fröhlichen Abend eingestimmt. Das Wichtigste dabei waren die angeregten Unterhaltungen in Deutsch und Französisch, mit Händen und Füßen, es wurde viel gelacht und gesungen, Theaterstücke in Französisch und in Deutsch aufgeführt und bei einem Rätsel waren die grauen Zellen gefordert. Zum Schluss wurden die Gastgeschenke ausgetauscht.

Dann war auch schon der letzte Tag angebrochen. Mit den Autos ging es nach Charleville-Mézières, der Geburtsstadt des Dichters Arthur Rimbaud. Zunächst ging es zum im 17. Jh. erbauten Herzogsplatz mit seinen Arkaden, einem der schönsten Plätze in Frankreich. In der Marionettenstadt steht ganz in der Nähe die monumentale Automatenuhr, wo zu jeder vollen Stunde mit riesigen Marionetten eine Szene aus einer Ardenner Legende gespielt wird. Beim Besuch der Basilika erwartete die Teilnehmer eine Überraschung, ein französischer Wanderfreund erfreute sie mit einem Orgelkonzert. Dann ging es zum letzten gemeinsamen Mittagessen. Danach hieß es Abschied nehmen und alle versprachen, im nächsten Jahr beim gemeinsamen Wandern in Deutschland wieder dabei zu sein.