Um die Horrheimer Seen

Ausgangspunkt der heimatkundlichen Wanderung war Horrheim, ein Ort mit alter Geschichte. Im sumpfigen Mettertal gelegen (Horr oder Horro = Sumpf) entstand um 500 eine fränkische Siedlung. Später übernahmen die Edelfreien von Eselsburg den Ort und unter Belrein von Eselsburg wurde Horrheim Stadt und erhielt das Marktrecht.

Über den Hang, vorbei an Obstbäumen, die fast unter ihrer Last zusammenbrechen, erreichte man die Seewaldseen. Hier wurden die Wanderer mit einer schönen Sicht über die Seen überrascht. Blesshühner und Enten bevölkerten die Wasserfläche und Schwalben flogen dicht über den Wasserspiegel. Noch lag eine wohltuende Ruhe über dem sonst häufig besuchten Freizeitgebiet. Die Seen haben eine wechselvolle Geschichte. Sie wurden im 12. Jahrhundert von den Maulbronner Mönchen für die Fischzucht angelegt. 1836 wurden sie trocken gelegt und erst 1975 wieder neu mit Wasser gefüllt. Die Wasserqualität ist so gut, dass sie als Badeseen ausgewiesen werden. Inzwischen gibt es auch einen dritten See, den viele Teilnehmer nicht kannten. An seinem westlichen Ufer überraschte ein weithin leuchtender Teppich von weißen Seerosen.

Auf einem schmalen, sich schlängelnden Pfad entlang eines Bächleins ging es nun hinauf bis zum Waldrand. Dass der Stromberg fast ein kleines Gebirge ist, spürte man jetzt bei einem kurzen Aufstieg um beinahe 200 Höhenmeter. Hier öffnete sich nun ein überwältigender Blick über unsere Heimat. Am Ende der Weinberge führte ein kleiner, schattiger Pfad hinauf zur Klosterberghütte. Nach einer kurzen Rast nahm der Panoramaweg die Wanderer auf und führte sie entlang auf einen Weinlehrpfad. Sehr viele Traubensorten, auch völlig unbekannte, wurden gezeigt und erklärt. Die übervollen Rebstöcke ließen die Wanderer schwelgen: “Was würde das für eine einzigartige Weinprobe werden!“

Willkommen war nun der schattige Wald, der die Wanderer aufnahm, und es ging hinauf zur Klosterausgrabung. Hier stand um 1300 das Augustinerinnen-Eremiten-Priorat Sankt Trinitatis. Nach der Reformation gaben die württembergischen Herzöge ab 1550 den Befehl, das Kloster abzureißen. Nur überlieferte Namen wie „Nonnenwäsche“ „Nonnensessel“ und „Nonnenhart“ geben Hinweise auf das Kloster. Ende der 60er Jahre begann man die Grundmauern freizulegen. Kurz vor dem Gipfel des Baiselsbergs der mit 477m höchsten Erhebung des Strombergs, bog der Wanderweg ab und führte auf schmalen Waldpfaden teilweise steil hinab ins Kirbachtal bei Hohenhaslach. Bei froher Einkehr ließen die Wanderer das Erlebte ausklingen.