10 Teilnehmer fanden sich am Bahnhof ein, um mit dem Zug nach Sachsenheim zu fahren. Hierbei wurde die Gruppe vor auf die Probe gestellt, das heißt, dass man sich auf die Angaben der Internetseite des VVS hinsichtlich Angaben zum Gleis nicht verlassen konnte. Anstatt wie auf Gleis 10 stand der Zug auf Gleis 3 bereit, allerdings erfolgte hierzu jedoch keine Anzeige oder Durchsage. Aber trotzdem gelang es, den Zug zu erreichen.
In Sachsenheim, wurden sie vom Vorsitzenden der dortigen Ortsgruppe in Empfang genommen, der sie zum Ausgangspunkt der geplanten Führung, dem dortigen Schloss, geleitete, wo bereits der von ihm organisierte Stadtführer und zwei weitere Teilnehmer die Gruppe erwarteten.
Als erstes erhielt die Gruppe Informationen zur Stadt Sachsenheim mit ihren verschiedenen Teilgemeinden. Das Stadtgebiet erstreckt sich weit hinaus bis zum am Ende des Kirbachtals liegenden Häfnerhaslach. Weiter gehören dazu Kleinsachsenheim, Hohenhaslach, Spielberg und Ochsenbach. An einem pyramidenförmigen Brunnen im äußeren Schlosshof, der von einer ortsansässigen Firma gestiftet wurde, sind sämtliche Wappen der Ortsteile angebracht.
Sachsenheim wurde 1090 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Ort benannte sich das Geschlecht der Herren von Sachsenheim, die ihren Stammsitz vermutlich auf der „Äußeren Burg“ und heutigen Ruine Altsachsenheim hatten. Im 13. Jahrhundert wurde dann eine Burg mit nachweisbarem Bergfried am Südflügel als Stammsitz der Herren von Sachsenheim im Ort erstellt. Umgebaut zum Schloss bildet die Anlage inzwischen ein fast regelmäßiges Zwölfeck mit einem quadratischen Innenhof und außen einem ehemaligen Wassergraben. Große Teile der heutigen Anlage wurden 1544 nach einem Brand im Jahr 1542 unter Einbezug alter Gebäudeteile von Reinhard von Sachsenheim errichtet. Für den Brand von 1542 soll nach alter Sage das im Sachsenheimer Schloss ansässige Klopferle verantwortlich gewesen sein. Dieses sitzt als gotisches Steinmännlein an der Brücke neben dem Eingang. Mit dem Tod von Reinhard von Sachsenheim starb dieses Adelsgeschlecht 1560 aus. Das Schloss fiel mit der Herrschaft Sachsenheim an das Haus Württemberg. Seit 1952 wird das Schloss als Rathaus genutzt. Von 2016 bis 2020 wurde es aufwändig saniert. Bei den Arbeiten am Dachgebälk muss sich der verantwortliche Zimmermeister geäußert haben, durch den Übergang von einem Zwölfeck auf ein Viereck noch nie mit einer solch schwierigen Aufgabe zu tun gehabt zu haben.
Im Innenhof des Schlosses werden, wegen der dort besonders guten Akustik, Konzerte abgehalten. Nach einem Blick in den schön angelegten Schlosspark und das nebenanliegenden Schlossbad, das heute von einem Trägerverein betrieben wird, ging es zum nächsten Besichtigungspunkt der Stadtkirche.
Die Ev. Stadtkirche St. Fabian und Sebastian ist eine ummauerte Wehrkirche die erstmals 1265 urkundlich erwähnt wurde. Aus dieser stammen auch die beiden romanischen Untergeschosse des Chorturms. Ein spätgotischer Umbau des Chores erfolgte 1484. Die rechteckige Saalkirche ist mit einer konkaven Holzdecke ausgestattet und besitzt auf der West- und Nordseite eine l-förmige Empore, deren Brüstung sich Gemälde der christlichen Geschichte befinden. An Wänden und in Nischen befinden sich Statuen des Geschlechtes derer von Sachsenheim, zu der die Gruppe viele Informationen über ihre Geschichte und deren Wirken erfuhr.
Am Außenbereich befindet sich eine mächtige Mauer welche die Kirche und den ehemaligen Friedhof zur Stadt abschließt. In dieser eingeschlossen befindet sich auch ein kleiner Wehrturm als Teil der Befestigung der Wehrkirche. Eine Stadtmauer besaß Sachsenheim aber nie. Bis 1962 wurde dieser Turm als Ortsgefängnis genutzt. Mit einem Dank an den Stadtführer für seine überaus interessanten, kurzweiligen und mit Anekdoten gewürzten Erklärungen verabschiedete sich die Gruppe von ihm.
Der Rückweg führte hinab ins Tal der Metter, dieser abwärts folgend marschierte die Gruppe nun in Richtung Metterzimmern. Entlang des Weges zeugten viele, jedoch meist verfallene, Trockenmauern dass hier einst starker Weinbau betrieben wurde. Beim Überqueren der Metterbrücke hatte die Gruppe noch einen guten Blick auf die dort angelegte Fischtreppe.
Ein kurzes Stück ging es dann hoch Richtung des ehemaligen Bahnhofs von Metterzimmern. Dieser Haltepunkt, lag ca. einen Kilometer außerhalb des Ortes und hierzu mussten die Nutzer zuerst einmal 40 Höhenmeter ins Tal hinab gehen und wieder 40 Höhenmeter aufsteigen. 1912 wurde dieser Haltepunkt an der Bahnlinie Stuttgart–Bietigheim–Mühlacker errichtet. Am 27. Mai 1979 war der letzte fahrplanmäßige Halt eines Zuges. 1983 wurde das Gebäude abgerissen, heute erinnert nichts mehr an ihn.
Am Sportplatz Metterzimmerns und an der Mettermühle vorbei führte der Weg die Gruppe durch den Japangarten über den Mettersteg hoch zum Marktplatz. In einem Café ließ die Gruppe den Wandertag bei netter Unterhaltung ausklingen.