Eine Gruppe von 13 Wanderern fand sich morgens auf dem Bahnhof in Bietigheim ein, um mit der Bahn zum Ausgangspunkt der Streckenwanderung nach Aschaffenburg zu fahren. Ziel war die Fasanerie, wo der 62 km lange „Spessartweg 1“ beginnt. Er durchquert den Spessart in West-Ost-Richtung mit dem Ziel Gemünden am Main.
Die Fasanerie ist eine der vier großen Parkanlagen Aschaffenburgs und wurde Ende des 18. Jahrhunderts als englischer Landschaftsgarten von Mainzer Kurfürsten angelegt. Vorbei an bizarren Felsformationen und herrlichen Ausblicken bis zu den Höhen des Taunus ging es dann Richtung Haibach und Hösbach-Winzenhohl zur ersten Übernachtung. Hier konnten sich die Teilnehmer im Hallenbad oder in der Sauna von der Anstrengung des ersten Wandertages erholen, bevor es zum Nachtessen ging.
Am nächsten Morgen wanderte die Gruppe zunächst über Felder nach Unterbessenbach. Nach einem Abschnitt durch einen wunderschönen Buchenwald ging es über Wiesen hinab ins Spessartörtchen Rothenbuch, mit seinem markanten Wasserschloss, das der Mainzer Kurfürst direkt neben der Hafenlohrquelle 1567 errichten ließ.
Auf der Wanderung am dritten Tag nach Lohr erreichten die Wanderer zunächst das 3 m hohe Niklaskreuz, eines der ältesten Flurdenkmäler des Spessart. Weiter ging es durch alte Buchenbestände über die Klapper, einem historischen Hohlweg nach Lohr am Main, einer lebendigen Kleinstadt mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Leider waren das Stadtmuseum und auch das Schloss am Montag geschlossen. Lohr wird auch die Schneewittchenstadt genannt und nimmt für sich in Anspruch, dass Schneewittchen eine Lohrerin gewesen sei.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Osten, und der Weg führte zum berühmten Wallfahrtsort Mariabuchen. An einem steilen Hang mitten im Wald liegen harmonisch das Kloster und die Kirche. Bei herrlichem Sonnenschein wanderte die Gruppe durch den Wald, der sich einmal mit herrlichem Moosbewuchs in sattem Grün oder auch als Bannwald zeigte. Der Weg diente schon früh für die Fuhrleute als Handelsweg u. a. nach Frankfurt. Bei der Ruine Schönrain, einem ehemaligen Männerkloster, blieb Zeit für eine ausgiebige Mittagsrast, bevor die Wanderer zur letzten Etappe nach Gemünden a. Main aufbrachen. In Gemünden, der fränkischen Drei-Flüsse-Stadt endet der Spessartweg 1 am Markplatz. Hier nahmen die Wanderer noch einen Imbiss und eine Erfrischung zu sich, bevor es mit der Bahn wieder nach Hause ging.
Müde aber zufrieden über vier erlebnisreiche Wandertage in einer weitgehend unbekannten Gegend bei herrlichem Sonnenschein fuhr die Gruppe wieder zurück.