Das Wanderjahr der Ortsgruppe Bietigheim des Schwäbischen Albvereins begann mit der bewährten Museumstour. Ziel war das Kujau-Kabinett in Bissingen. Man traf sich am Viadukt und ging entlang der Enz durch das Wiesental zum Ausstellungsort, der sich in der Bahnhofstraße befindet. Der unterteilte Innenraum ist angefüllt mit Werken und Gegenständen des Meisterfälschers Konrad Kujau. Seine Karriere begann als Antiquaria-Händler in Stuttgart. Um den Wünschen der Kunden nachkommen zu können, fälschte er Dokumente, versah sie mit Siegel und gab ihnen ein altertümliches Aussehen, so dass namhafte Gutachter auf den Betrug hereinfielen. Wenn nach den Umständen über die Herkunft der Dokumente gefragt wurde, erzählte er glaubhaft abenteuerliche Geschichten. Sein größter Schwindel war die Geschichte mit den Hitler-Tagebüchern, die angeblich nach einem Flugzeugabsturz am Ende des Zweiten Weltkrieges in Thüringen gefunden wurden. Nach der Haftstrafe aufgrund der Tagebuchfälschungen setzte Kujau seine künstlerischen Fähigkeiten legal um, kopierte Meisterwerke und signierte sie zusätzlich mit seinem Namen. Die Gruppe war beeindruckt von der schillernden Biografie des Mannes.
Nach dem Museumsbesuch unternahmen die Wanderer noch einen Spaziergang entlang des Saubachs, über den Neuen Friedhof von Bissingen, durch den Bruchwald und das Industriegebiet Laiern. Zum Abschluss der Tour konnte man sich noch über das Erlebte bei Kaffee und Kuchen austauschen.