Auf zirka 50 km erwanderte eine Gruppe des Schwäbischen Albvereins Bietigheim den ersten Teil des Malerwegs von Pirna nach Bad Schandau. Bereits im 18. Jh wanderten Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter in die Sächsische Schweiz, um die wildromantische Landschaft zu malen. Nach einer langen Bahnfahrt erreichten die Teilnehmer die erste Unterkunft in Pirna. Hier wurde auf dem Marktplatz gerade das Freilichtspiel „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“ aufgeführt, was sich einige nicht entgehen ließen.
Am ersten Wandertag ging es von Pirna zum Liebenthaler Grund und weiter entlang des kleinen Baches Wesenitz zum monumentalen Richard-Wagner-Denkmal. Schon von weitem hörten die Wanderer das Prélude von Lohengrin. Versteckt hinter Bäumen und Sträuchern zeugten die längst verlassenen Steinbrüche von der langen Tradition den Sandstein als Baumaterial und Mühlsteine zu verwenden. Dann war das Ziel Lohmen erreicht, wo die Wanderer eine weitere Überraschung erwartete. Es fand gerade das „Lohmener Steenbrecherfest“ mit einem kleinen Rummel statt. Einige Teilnehmerinnen ließen es sich nicht nehmen, Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen und eine Runde mit dem Kettenkarussell zu fahren. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, Kaffee und Kuchen oder auch Bratwürste wurden verzehrt.
Am nächsten Tag stiegen die Wanderer in den Uttewalder Grund ein. Dieser mit Farnpflanzen und Moosen bewachsene Grund war oft Motiv für die Bilder der Romantiker. Durch das Uttewalder Felsentor und den Wehlener Grund führte der Malerweg nach Wehlen. Von hier ging es vorbei am „Steinernen Tisch“ bis zum wohl bekanntesten Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, der Bastei. Von der Basteibrücke blickte man 190 m tief in das Elbtal. Nach dem Abstieg von der Bastei ging es entlang des Grünbachs in Richtung Rathewalde, vorbei am Amselsee bergauf zum Amselfall und zum Amselloch. Am Ende des Tales passierten die Wanderer die teilweise restaurierten Rathewalder Mühlen und überquerten kurz vor der Hocksteinaussicht die Teufelsbrücke. Durch die enge Wolfsschlucht ging es ins Polenztal und weiter zum Hotel.
Das Ziel des dritten Wandertages war Bad Schandau. Der Malerweg führte hier zu einer der schönsten Aussichten der Sächsischen Schweiz, der Brandaussicht. Über den steilen und stufenreichen Abstieg der Brandstufen ging es wieder hinab ins Polenztal. Um in den malerische Ort Waitzdorf, der gerade einmal 49 Einwohner hat, zu gelangen, folgte ein Aufstieg an der sogenannten „Sense“. Es ging weiter auf dem Mühlweg und dem Kohlichtgraben zur Kohlmühle und parallel zur Bahnstrecke der Nationalparkbahn. Die Gruppe verließ nun das Sebnitztal, und es ging steil hinauf nach Altendorf. Dann wurde über den Panoramaweg Bad Schandau, das Tagesziel, erreicht.
Leider regnete es am letzten Wandertag, so dass eine kleine Programmänderung vorgenommen und die zunächst vorgesehene Wanderung zum Lichtenhainer Wasserfall durch einen Besuch der Festung Königstein ersetzt wurde. Dabei ging es zunächst mit der Fähre über die Elbe zum Bahnhof von Bad Schandau und dann mit der Bahn nach Königstein. Der Aufstieg zog sich hin, die Kondition der Wanderer war ein letztes Mal gefordert. Königstein ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein. Hier konnte nun jeder nach seinem Geschmack die verschiedenen Ausstellungen zur wechselvollen Geschichte der Festung erkunden. Hinab fuhr die Gruppe mit dem „Festungsexpress“, einem kleinen Zug, und stieg dann in einen Oldtimer-Bus um, um zum Bahnhof zu gelangen. Der Regentag war zu aller Zufriedenheit genutzt worden.
Am Abend trafen sich die Teilnehmer zu einem letzten gemeinsamen Abendessen.Am nächsten Morgen fand man sich wieder auf der Fähre ein, um zum Bahnhof zu gelangen. Es ging nun zurück über Dresden nach Bietigheim. Die Wanderer waren sehr beeindruckt von der spektakulären Landschaft mit den einmaligen Felsformationen.