Mit frischer Kraft und Interesse für Natur und Heimatgeschichte versammelte sich am zweiten Sonntag im Januar eine Gruppe des Schwäbischen Albvereins Bietigheim zur Museumstour am Bahnhof. Über Ludwigsburg fuhr sie mit der S-Bahn nach Freiberg. Zu Fuß ging es durch das Neckartal, wo sich viele Graugänse auf den Wiesen versammelt hatten, nach Pleidelsheim. Dort besuchten die Wanderer das Tabak- und Spargelmuseum. Eigentlich ist es ein Heimatmuseum mit Schwerpunkt Tabak- und Spargelanbau, für die der Ort bekannt ist. Die Ausstellung zeigt den Werdegang der Tabakpflanze vom Samen bis zur Ernte, die Weiterverarbeitung der Blätter vom Auffädeln, Trocknen bis zum Verpacken. Die anfängliche Handarbeit wurde allmählich von Maschinen übernommen, die im Museum ausgestellt sind. Über 350 Jahre pflanzten die Pleidelsheimer Tabak an. Durch sinkenden Preise war der aufwändige Anbau nicht mehr lohnenswert. Die Trockenschuppen, die noch vereinzelt im Ort zu sehen sind, und die Wiegehalle erinnern an die Zeit der Tabakpflanzung. Der Konsum von Spargel hat heutzutage zugenommen. Es bedarf größerer Anbauflächen, die mit Folie abgedeckt werden, um wetterunabhängig zu sein. Außerdem kann die schwere Arbeit nicht mehr allein von den Familien bewältigt werden. Es bedarf Lohnarbeiter. Deshalb ist die Tradition des Pleidelsheimer Spargels zu Ende gegangen.