Eine herbstliche Wanderung des Schwäbischen Albvereins Bietigheim führte auf die Höhen des Strombergs. Ausgangspunkt war Ensingen, von wo es steil bergauf ging bis der Hauptwanderweg 10 erreicht war. Der Höhenrücken verläuft zwischen dem Mettertal und der Enzauenlandschaft. Viele Grenzsteine entlang des Weges geben Hinweise auf die Grundherren. Auf einigen Grenzsteinen ist noch deutlich ein Bischofstab zu erkennen, ein Hinweis darauf, dass der Wald Besitz des Klosters Maulbronn war, das auf dem Grund und Boden des Bischofs von Speyer erbaut wurde.
An der Schutzhütte zum „Neuen Weinberg“ hielt die Wandergruppe Mittagsrast und konnte dabei die sonnenbeschienene Landschaft genießen. Lienzingen mit der Kirchenburg, der Mühlacker Sender und Schmie waren deutlich zu erkennen. Später führte der Weg durch Streuobstwiesen und vorbei an Weinbergen, wo gerade fleißige Helfer Lemberger Trauben ernteten.
Im Kloster Maulbronn bestand die Möglichkeit an einer Klosterführung teilzunehmen. An einem Modell wurde die Zisterzienseranlage erklärt. Der ursprüngliche vorgesehene Platz für die Klostergründung in Eckenweiher bei Mühlacker erwies sich als ungeignet. Am jetzigen Ort wurde damals beobachtet, wie ein Maultier zu einem Brunnen ging, um seinen Durst zu löschen. So entstand der Name Maulbronn. Von 1147 bis zur Reformation lebten hier Mönche nach der zisterziensischen Reformbewegung. Die Architektur richtete sich bei aller Strenge und Einfachheit gemäß den Ordensregeln an den wechselnden Bedürfnissen der Mönche. So zeigt die Anlage romanische bis spätgotische Elemente. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und Herzog Christoph gründete eine evangelische Klosterschule, deren Schüler auf das Studium der Theologie vorbereitet werden sollten. Aus dieser Einrichtung gingen berühmte Persönlichkeiten hervor
wie zum Beispiel Johannes Kepler und Friedrich Hölderlin. Die Geschlossenheit der klösterlichen Anlage führte vor 26 Jahren zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.
Bei einer gemütlichen Schlusseinkehr im Nachtwächterhaus in Lienzingen ließ die Gruppe den langen Wandertag ausklingen.