Die erste Unternehmung im neuen Jahr führte eine Gruppe des Schwäbischen Albvereins Bietigheim-Bissingen mit der Bahn nach Freiberg am Neckar. Von dort führte sie der Weg auf der Höhe Richtung Osten nach Marbach. Zunächst bot sich eine weitreichende Aussicht in die nördliche Neckarlandschaft von den naheliegenden Orten Pleidelsheim und Kleiningersheim bis zu den Löwensteiner Bergen und den Höhen des Strombergs. Dann wechselte die Blickrichtung nach Süden und man konnte Neckarweihingen und Ludwigsburg sehen. Die Türme der Stadtkirche und der Friedenskirche wirken bescheiden im Vergleich zu den kompakten, hohen Gebäuden des Kreiskrankenhauses sowie von Wüstenrot und Marstall-Center. Der Weg führte langsam abwärts und über die Neckarbrücke in die Altstadt von Marbach.
Das Ziel der Wanderer lag in der Torgasse. Dort befindet sich die Geburtsstätte des Mathematikers und Naturwissenschaftlers Tobias Mayer. Das kleine Fachwerkhaus wurde vor einigen Jahren um einen modernen Museumsanbau ergänzt. In ihm sind Bilder, Pläne und Bücher zu Leben und Werk von Tobias Mayer ausgestellt. Letztes Jahr feierte Marbach seinen 300. Geburtstag. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend halfen ihm seine Begabung und sein Wissensdurst, sich vielfältige Kenntnisse in Geometrie anzueignen und exakte Stadt- und Landkarten zu zeichnen. Mit 28 Jahren wurde er Professor für Ökonomie und Mathematik in Göttingen. Er erstellte eine Mondkarte, um anschließend mit Messinstrumenten eine genaue Längengradbestimmung zu erreichen. Für die damalige Seefahrt stellte dies eine unschätzbare Hilfe dar, wenn es darum ging, die genaue Position eines Schiffes festzustellen. Tobias Mayer starb bereits mit 39 Jahren.
Nach einer Stunde Führung hatten die Teilnehmer viel Neues erfahren. Einige nahmen sich sogar vor, dem Museum bei anderer Gelegenheit erneut einen Besuch abzustatten und sich dabei nochmals eingehender mit der bemerkenswerten Persönlichkeit Tobias Mayers zu befassen.