Wanderung zur Villa Rustica in Enzberg

Die monatliche Ganztageswanderung des Schwäbischen Albvereins Bietigheim stand unter dem Thema Römer im Enztal. Eine Gruppe traf sich am Bahnhof und fuhr mit dem Zug nach Mühlacker. Rasch ließ man die Innenstadt zurück, überquerte die B10 und gelangte an das Enzufer, das zur morgendlichen Zeit eine ruhige Stimmung verbreitete. Ein Stockentenpaar schwamm gemächlich auf dem Wasser. Der Wanderpfad mündet in den Enztalradweg, der am ehemaligen Kraftwerk vorbeiführt. Unter der Brücke der B10 wurden die Wanderer von einem kenntnisreichen Mitglied des Historisch-Archäologischen Vereins von Mühlacker erwartet. Die Führerin zeigte ein Modell der Villa Rustica, erklärte die Bauweise aus Sandstein mit Säuleneingang, Vorratsgebäude, Wohnanlage, Bad und Brunnen.

Durch den Bau der Umgehungsstraße der B10 wurde man auf die Überreste der römischen Ansiedlung aufmerksam. Durch die Zusammenarbeit von staatlicher Seite und dem Historisch-Archäologischen Verein sind die Grundmauern der Anlage sichtbar. Durch seine topografische Lage betrieben die römischen Besitzer Handel mit ihren landwirtschaftlichen Produkten. In der Zeit von 120 bis 260 n. Chr. lebten dort mehrere Generationen, die auch verschiedene Änderungen an den Gebäuden tätigten. Bedeutende Überreste sind Säulen des Portikus und ein Kopf als Teil einer Jupitersäule.

Nach dem Ausflug in die Vergangenheit wandte sich die Wandergruppe der Gegenwart zu. Der Weg führte durch Enzberg, an der Georgskirche vorbei steil hinauf zum Enzblick, wo man kurz Rast machte und den Ausblick aufs Enztal genoss. Nicht weit von hier weist ein Schild auf eine weitere römische Hinterlassenschaft hin. Nun ging es auf schmalem Waldpfad eine Klinge hinunter nach Enzberg. Dort kehrten die Wanderer ein, bevor die Rückfahrt angetreten wurde.